Kriegerorden

Magie der Elfen

Kreaturologie



Fern ab der materiellen Ebene existieren Wesen die durch ungezügelte Forschung in vergangenen Zeitaltern aus ihrem Schlaf geweckt wurden. Ihre Aufmerksamkeit zog sich dadurch unwiderruflich auf diese Welt und lässt sich nun nicht mehr von ihr abwenden. Was uns bleibt ist den kommenden Stürmen zu entgegnen, die durch sie heraufbeschworen werden. Es existieren zahlreiche Lehren die sich mit diesen Wesenheiten beschäftigen, allerdings sind nur wenige Individuen den intensiveren Studien hierüber wirklich gewachsen …


Min: Raug’Telaith [Ebenen der Kreaturen]

Aus ihren Exilen heraus betrachten die Roeg die Wesen von Ea mit Argwohn. Es ist beinahe unmöglich die Ebenen genau zu beschreiben, in denen sich ihre Heimatwelten befinden, außer der Tatsache, dass sie jedweden harmonischen Zustand widersprechen. Sie ungastliche Orte absoluter Finsternis dar, die ihre Bewohner entweder pervertieren oder in sich verschlingen. Es existieren einige wenige Aufzeichnungen über die Myriaden von Welten, die innerhalb der Roeg’Telaith vorgefunden werden können, wobei dies ob ihrer Beschaffenheit kaum verwunderlich ist.

Einer dieser verwunschenen Orte, trägt den Namen Gorog-Heledh. Es handelt sich hierbei um eine wirbelnde Welt aus purem Glas und Knochen. Bizarre erscheinende Wälder sollen deren Oberfläche bedecken, in denen die wimmernden Körper derjenigen hängen, die sich in ihrer blanken Gier an die dunklen Mächte verkauften. Spröde Dornen wachsen nun durch ihre Gliedmaßen und Scherben zerbrochenen Glases schneiden jedes Mal durch die gequälten Leiber, wenn eine leichte Bewegung oder ein Zucken der Agonie durch den Wald wandelt. Alle vierhundert Sonnen kehrt eines dieser gepeinigten Individuen ins Leben zurück, mit gesundem Geist und Körper. Die Roeg wissen jedoch dass die Erinnerung an Gorga-Heledh den Unglücklichen binnen weniger Monde in den Wahnsinn treiben, wodurch es zu einem Zerfall des Geistes kommt, der die Herren dieser Welt allem Anschein nach noch belustigt.

Die verwunschene Welt Daen’lô hingegen ist ein Leichenacker, umfangen von ewiger Nacht. Ihr verdorbener Boden besteht aus einem grotesken Mosaik lebender Leiber die sich winden und kreischen. Jedes dieser bemitleidenswerten Geschöpfe war einst ein Lebewesen, das sich den dunklen Mächten hingab, in der falschen Hoffnung, dass die Versprechungen ihrer Meister sich bewahrheiten würden. Ein Reisender der so dumm ist auch nur einen Fuß auf diese Welt zu setzen sieht sich damit konfrontiert gegen die geifernden Hände und peitschenden Klauen anzukämpfen, die wie eine Meute hungriger Kinder versuchen ihn mit sich ins Verderben zu ziehen. Jede dieser Leichen ist mit den Gedanken puren Neids und Hasses auf all diejenigen erfüllt die noch unbefleckt sind.

Als letztes sollte noch der Albtraum mit dem Namen Morn’lach erwähnt werden. Diese Welt befindet sich im steten Wandel. Sie zwingt einen jeden dazu, der es auch nur wagt einen Fuß auf ihren korrumpierten Erdboden zu setzen, sich den dunklen Kräften allmählich mit Geist und Körper hinzugeben. Es ist das Schicksal aller Reisenden hier bei lebendigen Leibe zu ‚verbrennen’ während ihr Körper sich allmählich deformieren. Auf diese Weise siechen jene bemitleidenswerten Kreaturen dahin, während sie eins mit ihrem Umland werden, welches aus einem bunten Farbenmeer ständig veränderlicher Materie besteht. Jener schauderhafte Prozess führt dazu, dass der Gestank verbrannten Fleisches die Luft schwängert, ein Geruch, der den Herren dieser Welt wohlgefällig ist.

Dies sind nur einige wenige Beispiele für die verwunschenen Welten innerhalb der Roeg’Telaith. Das Wissen über sie wurde teuer von den alten Völkern in den Zeiten des großen Roeg’Oeth erkauft. Es soll den Kindern der Sterne eine Lehre sein Unachtsamkeit walten zu lassen oder gar mit solch Wesenheiten jemals zu paktieren, wie es die verblendeten, jungen Völker nur zu gerne pflegen.



Roeg [Kreatur]

Die physische Erscheinung der Roeg variiert in jeder nur erdenklichen Form stark von der jeweiligen Gestade aus der sie stammen und ist auch keinesfalls aussagekräftig darüber, wie viel Macht oder Einfluss diese Kreaturen tatsächlich besitzen. Wie albtraumhafte Spinnen weben sie ein Netz aus Lügen und Täuschung, dass die Geister der Unachtsamen nur allzu leicht verwirren kann. Die Gefahr die von ihnen ausgeht ist jedoch wesentlich heimtückischer als viele Gelehrte glauben. Insbesondere die Vertreter der niederen Völker wenden sich der Verehrung dieser Kreaturen oft unbewusst zu, meist durch irgendeinen tief verwurzelten Fehler ihres eigenen Charakters oder durch den Kontakt mit Anderen, die bereits den dunklen Mächten gänzlich verfallen sind. Sie sind es die den Roeg den Weg ebnen. Durch deren Anhänger können die meisten dieser Wesenheiten erst einen Fuß auf unsere Welt setzen und dort für längere Zeit überdauern.

Außerhalb ihrer heimischen Gestade sind Unmengen von Energie notwendig um die Roeg weiterhin an diese Welt zu binden. Sie leiden unter einer gewissen Instabilität. Abhilfe schafft hierbei ein Wirtskörper oder ein Gegenstand von dem der Raug besitz ergreifen kann, um dort eine sichere Zuflucht zu finden. Sobald er jedoch von der für ihn notwendigen Energie oder dem temporären Refugium abgeschnitten wird, schwindet solch eine Wesenheit binnen weniger Herzschläge von dieser Welt. Weitere Faktoren sind hier durchaus zu bedenken, denn der Raug kann durch solch ein Ereignis unter gewissen Umständen auch sterben. Dies äußert sich dadurch, dass er seine gesamte Macht in diese Gestade transferierte und keinerlei Möglichkeit mehr besitzt sich zurück zu ziehen. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein so verliert der Raug nur einen Teil seiner Macht, womit jeder errungene Sieg über ihn nur ein Trugbild ist, denn der vermeidlich ‚Geschlagene’ wird wiederkehren, sobald seine Wunden geheilt sind. Eine weitere Möglichkeit den Machenschaften solcher Kreaturen ein Ende zu setzen, wäre es sie durch die Wogen der Lûth zu bannen. Dieses Vorhaben gestaltet sich in vielen Fällen jedoch als äußerst problematisch, da die Macht des jeweiligen Raug hierbei von entscheidender Rolle ist. Sollte sie die des Anwenders übersteigen so wird sich die Kreatur seinem Wirken mit Leichtigkeit widersetzen können. Der distanzierte Einfluss den viele Roeg von ihren Gestaden aus auf unsere Welt ausüben können, wird durch die Anzahl jener Individuen bestimmt die sich der Verehrung dieser Wesenheiten hingeben, sei es nun durch Selbstaufopferung oder andere Gaben die sie ihnen entgegen damit sich deren Macht vergrößert



Byr î Roeg [Diener der Kreaturen]

Individuen die sich aus freien Stücken mit diesen Mächten einlassen rechnen meist mit Belohnungen, die ihnen in Form von spezieller Macht verliehen wird. Die Gunst der Roeg kann auch schnell in furchtbare Mutationen ausarten, die den ehemaligen Günstling in eine hirnlose Masse verkrüppelten Fleisches verwandelt. Ein Wesen, dessen Körper oder Geist zu viele Segnungen erhalten hat, gleitet mit der Zeit in einen Zustand des Wahnsinns ab. Es verliert seine eigentliche Persönlichkeit, seinen Verstand. Manche Anhänger der Roeg betrachten ein solches Schicksal erstaunlicherweise als erstrebenswert, weil sie auf diese Weise zu einer wahren Kreatur ihrer Herren werden. Diese Wesen sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt und nicht länger von weltlichen Belangen wie Selbsterhaltung oder Loyalität betroffen. Es ist das Schicksal jeder dieser abartigen Kreationen, entweder durch Waffengewalt auf dem Schlachtfeld zur Strecke gebracht zu werden oder noch schrecklicheren Monstrositäten zum Opfer zu fallen. Sollte dies nicht geschehen werden sie andernfalls früher oder später durch die Auswirkungen der Gaben buchstäblich zerrissen, denn kein Körper hält diesen unheiligen Kräften ewig stand. Es heißt, dass solche Individuen mitunter die besten ‚Wirte’ für die Roeg darstellen, die einen Übertritt wagen wollen. Wenn ein solcher von ihnen besitz ergriffen hat, schlummert er einen tiefen Schlaf, bis sie schließlich hervorbrechen kann. Selbiges gilt für leblose Gegenstände in denen sich der Raug zurückgezogen hat. Mit der Zeit wird der Geist des Trägers langsam von ihm übernommen. In machen Fällen erhält dieses bemitleidenswerte Wesen auch schon die ersten „Gaben“, die letztlich auch zur Selbsterhaltung des Raug dienen. Der Übergang einer solchen Wesenheit in unsere Welt kann jedoch auf verschiedenste Weise erfolge, wobei ein Wirtskörper keinesfalls unbedingt von Nöten sein muss.


Totha î Roeg [Beschwörung von Kreaturen]

Eine wichtige Rolle zur Herbeirufung eines Raug spielt ihr so genannter ‚wahre Name’. Die Roeg sind tunlichst darauf bedacht diesen geheim zu halten. Nur wirklich mächtige Wesenheiten geben ihn bereitwillig preis, da sie einer expliziten Beschwörung ihrer selbst nur zu leicht entgehen könnten oder diese sogar herbeisehnen. Der wahre Name eines Raug ist meist vollkommen fremd und kaum aussprechbar für sterbliche Zungen. Das Wissen über ihn verleiht große Macht und gewisse Vorzüge bei der Beeinflussung seines Trägers. Beispielsweise würde dies seine Beschwörung wie auch Bannung erleichtern oder das Maß an Macht über ihn vergrößern. Ein eher niederer Raug würde wohl niemals seinen eignen Namen preisgeben, noch kann ihn jemand dazu in den meisten Fällen zwingen. Es ist jedoch möglich, dass eine andere Wesenheit den Namen ihrer verhassten Vettern verlautbart. Die Beschwörung kann jedenfalls auf unterschiedlichste Weise stattfinden. Zunächst existiert innerhalb des Certhas î Gódhellim eine Kombination von Symbolen, welche die Herbeirufung eines Raug ermöglichen. Manche Gellyr der niederen Völker wählen achtlos dieses Vorgehen. Die herbeigerufene Bestie ist an den Geist des Initiators gebunden, kann jedoch nicht allzu lange in der ihr von Grund auf feindliche Umgebung überdauern. Entweder wird sie erschlagen oder die Bande an diese Welt lösen sich von selbst. Die Gellyr sind keinesfalls in der Lage jeden Raug den sie herbeirufen an ihren Willen zu binden, womit der Wahnsinn dieses Unterfangens nur zu deutlich wird.

Die Emporkömmlinge der jungen Völker ahnen nicht, dass sie in vielen Fällen sogar benutzt werden. Ein Anwender dieses Zaubers ebnet den Pfad für die Roeg in gewissen Teilbereichen, ohne sich auch nur im Geringsten der Konsequenten seines Handelns bewusst zu sein. Die Auswahl an Hilfsmittel zur Herbeirufung oder Bannung dieser Abscheulichkeiten ist wahrlich facettenreich. Für gewöhnlich kommen jedoch Schutzkreise zur Anwendung. Sie stellen in sich geschlossene Gebilde dar, die es ermöglichen den Raug zum einen unter Kontrolle zu halten und zum anderen überhaupt aus seinen Gestaden zu reißen. Es ist dabei zu beachten, dass jene Gebilde in sich geschlossen sein müssen, damit die Wesenheit nicht entfliehen kann. Die Angehörigen der unterschiedlichen Kulte die sich den Roeg verschrieben haben nutzen jedoch speziellere, weitaus genauer abgestimmte Zeremonien, in denen die bereits erwähnten Wirtskörper oder andere Opfergaben miteinbezogen werden. Eine explizite Beschwörung oder Bannung eines Raug erweist sich als schwierig, da diese Wesenheiten manchmal auch an seltsame Gesetzte gebunden sind. So ist es nicht ungewöhnlich, dass einige von ihnen nur zu ganz bestimmten Zeitpunkte die Welt betreten oder verlassen können. Dieser Umstand erweist sich zum anderen auch als nützlich, denn nur so laufen diese Abscheulichkeiten in Gefahr sich selbst in eine ‚Falle’ zu locken. Zuletzt besteht noch die Möglichkeit, dass ein Raug die Grenze zu unserer Welt mittels eines Portals überschreitet. Von dort aus werden viele von ihnen auch mit der notwendigen Energie versorgt, die benötigt wird um sie weiterhin an Ea zu binden. Die Errichtung solcher Pforten stellt für viele Kulte der Roeg eines der wohl sichersten und effektivsten Möglichkeiten dar, die Diener ihrer Herren in unsere Welt zu entlassen.