Kriegerorden

Abhandlungen

Die hier gezeigten Abhandlungen sind ausschließlich Thesen des jeweiligen Autors
und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 26.03.2023
Autor: Raphaela El-Sovirax
Thema: Alchemie, Sonstiges
Titel: Experiment zum Mondregen


Mitwirkende:
Erzmagus Heldor Gerosian
Maga Raphaela El-Sovirax
Meisteralchemistin Anat Eichwald

Einleitung
Milius Prior hat wohl anno dazumal Blüten, Blätter, Samen und Rinde destilliert.
Den Duft der Destillate beschreibt er als Ekelerregend, gefolgt von Schweißausbrüchen und
Schwindelgefühl. Die Samen beschreibt er sogar als Giftig.

Bei unserem letzten Versuch haben wir Stängel, Blätter, Blüten und Samen im Mörser zerkleinert.
Diese Masse hat einen honig-süßen Duft verströmt. Sie war zäh, schimmernd und auf der Haut sogar
angenehm kühl. Bei Körpertemperatur verflüssigte sie sich und wurde schwarz. Wenn sie auf leblose
Materie traf, zerfiel sie zu Asche. Mit Alkohol gemischt wirkte das Gemisch halluzinogen und hat sich
heiß angefühlt.

Forschungsfrage
Nun hat mich interessiert, wie und warum es zu diesen Unterschieden kam und ob man vielleicht
beide Experimente mit gleichem Ergebnis wiederholen kann.

These
Vorab wurde vorgeschlagen, den Destillationsprozess vorsichtig zu starten und zu beobachten. Es
wurde der Verdacht geäußert, dass Milius Prior vielleicht zu ungeduldig an die Sache herangegangen
war und das Destillat zu schnell erhitzt hat.

Methode

Zur Beantwortung der obigen Forschungsfrage und Ergründung der These wurde ein Experiment
durchgeführt.
Ein Experiment ist eine methodisch angelegte Untersuchung zur Gewinnung von Daten. Im
Unterschied zur bloßen Beobachtung oder der Demonstration eines Effekts werden im Experiment
Einflussgrößen verändert. Die Einflussgröße, die hier verändert wurde, war die Hitzeeinwirkung auf
das Destillat. Es sollte versucht werden, die Bedingungen wiederherzustellen, die Milius Prior bei
seinem Experiment zugrunde gelegt hat.

Ergebnis
An den Schnittstellen der abgetrennten Bestandteile des Mondregens bildete sich ein schimmernder
Film. So wie dieser Film hier an den Schnittenden sah auch das Mörserprodukt bei unserem Versuch
aus. Der Film wirkt auf der Hand klebrig und kühlend.
Die Pflanzenteile verströmen wie beim letzten Mal auch einen süßlichen Duft.

Nachdem Versuche mit Alkohol beim letzten Mal mit halluzinogenen Reaktionen und Gasen geendet
haben, werden Versuche zuerst mit Wasser durchgeführt.
Die Bestandteile werden jeweils extra in einem eigenen Kolben destilliert. Blüten von Anat, Stängel
von Heldor und Blätter von Raphaela. Samen wurden nicht destilliert.
Das Destillat wurde langsam erhitzt.
Nach einer Weile färbten sich die Destillate nahezu unisono silbern schimmernd.
Der Duft der ersten, feinen Dampfwolken, die den Kolben entsteigen, verströmen den bekannten,
honig-süßen Duft.
Die Destillate verdichteten sich zu einem Sud, in dem winzige Fäden, Spinnenfäden ähnelnd,
erkennbar waren. Bei genauerer Beobachtung des Sudes schimmerte dieser je nach Lichteinfall wie
tausende Sterne.
Der feine Dampf, der dem Kolben nach und nach entstieg, legte sich an Wänden und Tischen ab und
begann auch dort silbrig schimmernde, glänzende Partikel zu bilden. Nach und nach bildeten die
silbernen Partikel an der Wand Gebilde, die aussahen wie Tränen, die langsam wie Regentropfen die
Wand hinunter glitten. Als die Tropfen den Boden berührten, wurden sie zuerst grau, dann schwarz
und zerfielen zu Asche.

Anat filterte ihr Destillat durch Papier und kostete einige der Kristalle, die sich darauf gebildet hatten.
Es schmeckte wie Honig und Anat beschrieb eine Wärme, die in ihr aufstieg und ihr Gesicht färbte
sich rötlich.
In weiterer Folge setzte sich Anat auf den Boden, wohl um nicht den Halt zu verlieren. Sie schilderte
weiterhin, dass sie mich und Heldor verschwommen wahrnehme, und dass sich alles verlangsamte.
Alles Lebende bildete vor Anats Augen wohl Tentakel aus. Die Halluzinationen gingen so weit, dass
Anat uns apathisch, aber auch mit Panik im Gesicht anstarrte.
Im Nachhinein erzählte sie, dass sie alles erst schillernd bunt und dann silbern wahrgenommen habe.
Die Töne haben sich verzerrt und gehalt. Wir hätten unsere Form verändert und unsere Augen hätten
geblitzt. Die Wirkung war aber nicht von langer Dauer.

In der Zwischenzeit war die Masse in Heldors Kolben verfestigt und grau geworden. In meinem
Kolben hat sich eine breiige Masse gebildet, die kleine Blasen bildete. Platzen diese Blasen auf, so
entwich schillernder Dampf. Wenn man daran roch, roch es nach verbranntem Zucker.

Um herauszufinden, ob schneller Erhitzen einen Unterschied machte, entschied ich mich dazu noch
einen Kolben aufzusetzen, da heute und der Beschreibung nach auch damals alle Destillate gleich
reagiert haben. Ich zerkleinerte noch ein paar Blätter und erhitzte sie nun in schnellerem Tempo.
Sogleich begann das Wasser zu brodeln und dem Kolben Dampf zu entsteigen. Dieser Dampf füllte
den ganzen Raum und roch faul.

Konklusio
Somit konnte wohl bewiesen werden, dass Prior Milius in seinem Experiment zu ungeduldig war und
deswegen, wie es schien, auch fehlgeschlagen ist.

Für weitere Studien bleibt offen, warum sich Mörsermasse aus den ersten Versuchen sofort schwarz
färbt und zerfällt, wenn sie leblose Materie berührt wohingegen sich Dampf silbrig schimmernd an
Wände und Tisch legt und erst schwarz wird und zerfällt, wenn er Boden berührt.