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und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 15.04.2013
Autor: Constantin Stein
Thema: Semantik
Titel: Traktat über den Vergleich der Applikationen Bet Flam, Vas Flam und Kal Vas Flam
In diesem Traktat will ich mich eingehend mit den Applikationen Bet Flam, Vas Flam und Kal Vas Flam beschäftigen, ihren Aufbau und ihre Wirkungsweise erläutern und gegen Ende die recht ähnlich wirkenden Applikationen vergleichen.

I. Bet Flam- die kleine Flamme
Zuallererst wäre da die Thesis des „Bet Flam“ zu betrachten, einer Applikation welche jedem Wesen mit bewusstem Zugang zum astralen Netz zugänglich ist. Er ist dem nullten Zirkel zuzuordnen und man benötigt eigentlich nur die bewusste Handlung und geringfügig astrale Kraft (die jedem Wesen mit einem Astralkörper zu eigen ist), um mit ihm einen Funken zu erzeugen, welcher ausreichend ist, um damit Kerzendochte, Fackeln, kleine Feuerscheite oder ähnliches wie von Geisterhand zu entzünden. Die Thesis lässt sich nur auf Objekte anwenden, jedoch nicht auf Subjekte die einen Astralkörper besitzen.
Die arkangebildeten Menschen nutzen zur Unterstützung der Handlung die Lingua Magi, deren einzelne Syllabeln „Bet“ für klein (Adjectivum) und „Flam“ für Flamme (Verbum- verbrennen) den Bauplan liefern, damit eine kleine Flamme entsteht, sozusagen ein nützlichet, zielgerichteter ätherischer Funke.
Die Rune Flam transportiert hier die benötigte Feuerenergie auf unser Planum, ohne Unterstützung von Paraphenalien, wie zum Beispiel Schwefelasche.
Einzig die Fokussierung ist wichtig, denn wenn man abgelenkt ist mit anderem Tun, ist man nicht in der Lage Flämmchen zu entzünden.
So wird auch ein unerwartet hervorgerufenes Feuer vermieden.

II. Vas Flam – der Feuerball
Der Vas Flam, umgangssprachlich Feuerball, ist in dem 3. Zirkel der Macht zu finden.
Die Applicatio ist von verhältnismäßig einfacher Struktur, so dass sie auch über das Hohe Konzil hinaus verbreitet ist. Die Applicatio ist der Arcana Combativa, der Kampfmagie, zuzuschreiben.
Für die Durchführung der Applicatio benötigt man die Anwendung der vier Säulen der Macht:

[1.] der Fokus

Der Applikant reinigt seinen Geist von störenden Einflüssen mittels Konzentration und breitet vor seinem inneren Auge den Bauplan der Applicatio aus.

Die Fokussierung ist extrinsischer Natur. Sie gelingt nur auf ein Subjekt, wie zum Beispiel einen Untoten, nicht aber auf ein Objekt. Das anvisierte Ziel muss sichtbar sein und darf nicht durch ein Objekt verdeckt werden, die Schadenswirkung selbst setzt nur auf ein einzelnes Ziel ein. Dies stellt einen Unterschied zur Thesis der Formel „Bet Flam“ dar, welche nur auf ein Objekt gewirkt werden kann. Der Applikant muss also eine geistige Bindung mit dem Ziel aufbauen, damit eine vollständige Matrix etabliert werden kann, denn auch Gegenstände (siehe „Bet Flam“) können fokussiert werden. Im Unterschied zum „Bet Flam“ muss es sich also um eine andere Art der Bindung handeln, die einen Geist des Wesens voraussetzt, diesen Geist nennen die arkankundigen Astralkörper. Somit gibt es einen Rezipienten, für die vom Applikanten verursachte Fokussierung. Dadurch wird erst die komplette Matrix erstellt und die Feuererscheinung kommt zu Stande.


2. die Verba Arcana

Durch die deutliche Aussprache der benötigten Syllabeln wird die Applicatio visualisiert als „Große Flamme“.
Die Syllabel „Vas“ steht hier für die Eigenschaft „groß“, ist also Adverbum im Bezug auf das Verbum „Flam“. Sie bewirkt die nötige Ausdehnung der Flamme zu einem Flammenball.
Die Syllabel „Flam“ steht für die Flamme, sie ist das Verbum, mit Bedeutung verbrennen.
Ohne die Syllabel „Vas“ wäre die Flamme nur ein unstetig aufflackerndes Flämmlein, ohne Schadensauswirkung.

[3.] die Paraphernalia

Für die Applicatio werden die Paraphernalien Schwarze Perle und Schwefelasche genutzt, sie zählen nach dem profunden Nachschlagewerk „Analysis der Verba Arcana et Paraphernalia“ von Arcomagus Praetorius zu den elementaren Paraphenalien, welche frei erhältlich sind.
Mit Hilfe der Paraphernalien wird ein Zugang zum „Planum Arcanum“ geschaffen. Sie dienen nun als Energieträger, befördern also die für die Umsetzung der „Structura Arcana“ benötigte arkane Energie auf unser Planum, jeweils nach ihren analogen Eigenschaften.

Die in magmatisch aktiven Gegenden zu findende Schwefelasche, dient generell als Energieträger für Feuer, Licht, Explosion und Schaden. Hierdurch wird die bislang nur visualisierte Flamme in ein wirkliches Feuer verwandelt, welche dem fokussierten Ziel Schaden zufügt.

Die im Meer und an Stränden zu findenden, makellosen Schwarzen Perlen dienen als Energieträger für die Teleportation sowie für ätherische Reisen, Energiebenutzung und -bannung. Im vorgenannten Nachschlagewerk von Arcomagus Praetorius wird zudem der Nutzen einer verbesserten Beweglichkeit und Ausdauer beschrieben.
Bei der vorliegenden Applicatio steht die Energienutzung sowie die Beweglichkeit, welche die Paraphernalie auf unser Planum transportiert im Vordergrund. Die Schwarze Perle ist es, die die Energie der erzeugten Flamme bündelt und zudem den Flammenball beweglich macht.

Die Flamme entsteht beim Applikanten und wird zum vorher fokussierten Ziel hin als Feuerball bewegt.

[4.] Geistige Kraft:

Für die Durchführung der Applicatio unerlässlich ist die Einbringung der eigenen geistigen Kraft durch den Applikanten. Dieser bündelt seine eigene geistige Kraft, sprich die benötigte astrale Energie, welche durch die Paraphenalien in unser Planum transferiert wurde, und setzt so die Wirkung frei. Nach erfolgreicher Durchführung einer Applicatio setzt daher eine bestimmte immer gleiche geistige Erschöpfung ein.

Jedoch sei anzumerken, dass der Feuerball sich nur halb in unserem Planum befindet, vielmehr ist die fokussierte, geistige Kraft in der Lage, mittels der von der Schwefelasche induzierten Schadenskraft am Astralkörper des Gegners eine Veränderung vorzunehmen und ihn sozusagen „Vis Vitalis“, sprich Lebenskraft, zu rauben.


III. Kal Vas Flam – der Flammenstoß

Der „Kal Vas Flam“, umgangssprachlich Flammenstoß ist im 7. Zirkel der Macht zu finden.
Die Applicatio ist von komplizierter Struktur und kann in unkundigen Händen großen Schaden verursachen, so dass sie nur für Magier und Erzmagier nutzbar ist. Die Applicatio ist ebenfalls der Arcana Combativa, der Kampfmagie, zuzuschreiben.

Die Säulen der Macht finden eine ähnliche Anwendung, wie bei der Applicatio „Vas Flam“, so dass ich nur auf die Unterschiede eingehen werde und damit letztlich zum Fazit meines Vergleiches komme.

In der ersten Säule der Macht, die hier Anwendung findet, wird deutlich, dass auch hier wieder ein Kontakt zum Geist des Ziels aufgebaut werden muss, damit eine Matrix etabliert werden kann.

Zu der bereits im Feuerball benutzten Lingua Magi kommt die Syllabel „Kal“ hinzu, welche mit „beschwören oder herbeirufen“ übersetzt werden kann, sie bildet nun das Verbum der Formula. Es definiert den gewünschten Fokus, wie auch der Zusammenhang mit der Paraphernalia zeigt.

Das Verbum „Kal“ steht im direkten Zusammenhang mit der hier benötigten Spinnenseide, die eine geistige Bindung zum Astralkörper des Opfers aufbaut. Hierdurch wird die Flamme des Zaubers direkt am Rezipienten beschworen und sein Körper, wie auch seinem Astralkörper erheblichen Schaden zugefügt, durch die von der Schwefelasche auf unser Planum transferierte Energie des Feuers. Immense Verstärkung findet dies durch die fragile Komponente des Vulkanglases, des magisch aufbereiteten Obsidians, welche ebenfalls in magmatisch aktiven Orten gefunden wird.

Die Syllabel Flam wird hierbei zum Substantivum, welches das Ziel bestimmt, auf das sich der Fokus richtet, sprich: Flammen beschwören. Die Rune „Vas“ wird zum Adjektivum, beschreibt also die Syllabel Flam näher und verleiht dem Feuer die Eigenschaften Größe und Ausdehnung.

Um die verheerende Wirkung zu verursachen, wird dem Magier oder Erzmagier beim gelungenen Wirken der Applikation eine größere Menge an geistiger Kraft entzogen, die sich nun zugleich über die Paraphernalia in unserem Planum manifestiert.

Die drei Applikationen haben nach näherer Betrachtung ihrer Komponenten viele Unterschiede und wenige Gemeinsamkeiten, scheinen aber einer gewissen Variation der Grundformel zu entstammen, deren Verbindung die Rune „Flam“ ist.
Bet Flam und Vas Flam unterscheiden sich in Nutzung und in Anzahl von verbrauchter geistiger Kraft und Paraphernalia enorm. Auch findet die Syllabel „Bet“ so gut wie sonst keine Anwendung bei anderen bekannten Applikationen, denn wer will schon etwas kleines, gezähmtes, wenn er etwas Großes haben kann? Stellen wir uns einen „Bet Por Ort Grav“ vor oder ein „Bet In Mani“. Einzig die kleine Entzündungsvariante hat Einzug als eine Art „Volksapplikation“ erhalten.

Alle drei verursachen Auswirkungen des Feuers, ohne dabei den Applikanten zu schädigen, wie es zum bei den Flächenzauber „In Flam Grav“ der Fall sein kann, wenn er unglücklicherweise selbst durch seine hervorgerufenen Flammen schreitet.

Ich finde es am faszinierend, dass gerade die Rune Vas zusammen mit der Paraphernalie Schwarze Perle einen Flammenball, der sich auf das Subjekt zu bewegt erschafft, und die Rune „Kal“ direkt das Subjekt in eine Flammenwand hüllt. Meine Theorie über die direkte Wirkung am Corpus Astralis des Subjekts unterstützt hinzukommend, dass weder ein magischer Rüstungsschutz, noch eine Rüstung in der Lage sind, am Opfer eine Schadenswirkung aufzuhalten oder zu mindern. Die Fähigkeit des Opfers Widerstand gegen arkane Auswirkungen zu leisten, sowie die Feuerresistenz der Rüstung (Elementarschutz) sind in der Lage, die Wirkung abzuschwächen. Natürlich ist die Schadenswirkung auch davon abhängig, wie kundig der Applikator in arkanen Dingen ist.

Constantin Stein