Kriegerorden

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und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 15.04.2013
Autor: Constantin Stein
Thema: Semantik
Titel: Traktat über verschiedene günstige und ungünstige Einflüsse bei der Beherrschung von Klingengeistern
Die Applicatio In Jux Hur Ylem ist im 5. Zirkel der Macht zu finden, sie ist den Kundigen der arkanen Künste zugänglich gemacht, sowie Magiern und Erzmagiern. Sie wird in der komparativen Magie eingesetzt, um sich mittels eines erschaffenen Geistwesens, welches sich durch schnell Bewegung lebendig gewordener vergifteter Klingen zur Wehr zu setzen.
Benötigt werden die Paraphernalien Schwarze Perle, Alraune, Nachtschatten, Spinnenseide und Roheisen.
Unerfahrenen Kundigen und Adepten, aber auch erfahrenen Geistern misslingt mitunter die Beherrschung der Wesenheit.
Ich habe an der Applikation geforscht und möchte in diesem Traktat meine Ergebnisse darreichen. Ich habe mich zuvor mit der Abhandlung der Maga Yalkarat auseinandergesetzt und es als Grundlage für dieses genutzt. Genauere Angaben zu Anatomie, wie auch zur semantischen Analyse bitte ich dort nachzulesen, sie sollen nur am Rande Gegenstand dieses Traktats sein.

[1.] Kurze Analyse zur Säulen der Magie
Für eine erfolgreiche Beherrschung wird die Möglichkeit benötigt, die 4 Säulen der Macht korrekt auszuführen, daher werde ich diese, mit Hilfe der Informationen aus dem Traktat „Der In Jux Hur Ylem – Klingengeist“ von Maga Yalkarat kurz analysieren und dabei aufzeigen, welche von mir empirisch erarbeiteten Umstände dabei zum Gelingen oder zum Scheitern der Beherrschung dieses magisch konstruierten Geistwesens führen können.
Vorweg, es ist natürlich wichtig, dass alle Säulen der Macht gleichermaßen Aufmerksamkeit gezollt wird.

Die Zusammenwirkung der Paraphenalien und die Worte der Magie „In Jux Hur Ylem“ bewirken nach erfolgreicher Fokussierung des Applikanten, dass dieser einen dienstbaren Klingengeist erschafft.

Die Fokussierung ist extrinsischer Natur, es ist wichtig dass der Applikant den Zielort genau fixieren kann und sich eine Vorstellung von dem Wesen vor seinem geistigen Auge macht. Dazu ist einiges an Konzentrationsvermögen nötig, daher sollte er ausgeruht und in bestmöglicher Verfassung sein. Eine Erhöhnung der Konstitution und geistigen Kraft, sowie des Geschicks auf arkanen Wege sind hier von Vorteil. Diese stärken den Astralkörper des Anwenders und sie ermöglichen gleichzeitig, dessen Geist mehr schärfe und Leistungsfähigkeit zu verleihen.
Der fixierte Punkt des Zielortes sollte nicht zu weit vom Anwender der Applikation entfernt liegen, damit keine zu große Strecke dorthin vorliegt. Die darin enthaltene Zwischenstrecke birgt ebenfalls immer Punkte für eine mögliche Ablenkung, auf einer offenen Wiese wären es zum Beispiel Schmetterlinge, nahende Orger, spielende Kinder oder blutrünstige Untote.

Überaus wichtig ist es negative äußere Einflüsse zu vermeiden, so ist mir schon öfters ein Wirken dieser Applikation missglückt, weil ich vorm herannahende Orger mit einem Stein beglückt wurde, der mir dann schmerzhaft gegen das Bein prallte oder mich die Sonne blendete. Auch ist ein ablenkender Gedanke an die Liebste in dieser Situation recht ungünstig.
Mit zunehmender arkaner Erfahrung lernte ich, dass es durch Übung leichter wird, sich zu fokussieren und nur auf die wirklich vor einem liegenden Dinge zu konzentrieren und letztlich den übereifrigen, aufgeregten Geist eines unerfahrenen Anwenders zu beruhigen.

Eine ordnungsgemäße deutliche Aussprache der Syllabeln, egal ob leise oder laut, hilft ebenfalls sich Fokussieren und sich den Bauplan der Applikation (Matrix) vor Augen zu führen, um dann mittels der Kraft des Verbum Arcanum die Applikation zu etablieren.
Die Syllabeln in der Applikation In Jux Hur Ylem, wobei „In“ für das erschaffen (Verbum), „Jux“ für Falle oder Gefahr (adverbum- hier soviel wie gefährlich) und „Hur“ für eine zufällige, in verschiedene Richtung gehende Bewegung und Ylem für Materie steht. Der Bauplan aus den Syllabeln erschafft also eine gefährliche, sich zufällig in verschiedene Richtungen bewegende Materie, einen Klingengeist.
Die Worte der Magie helfen, sich das gewünschte vor Augen zu führen, der Planerist Roderick Syon dazu allerdings, sie seien trotzdem auch nur eine Krücke, das gewünschte zu erhalten. Als Kundiger ist man so denn über jede Krücke auf den tückischen Weg der arkanen Künste dankbar.

Bei den Paraphernalien nutzte man lange Zeit nur die schwarze Perle, Roheisen, Alraune und Nachtschatten, um das gefährliche Wesen zu erzeugen. Daher misslang oftmals die Beherrschung. Das Hohe Konzil zu Moonglow fügte zu den Paraphernalien die Spinnenseide, welche der Energieträger für die Kräfte der Geistesbindung ist und dessen Kraft auf unser Planum transportiert. Damit gelang die Beherrschung des Klingengeistes fortan einfacher und besser.
Just ist die Benutzung all jener Paraphernalien nicht mehr wegzudenken. Der Applikator sollte sie gewissenhaft zwischen den Fingern zerreiben und beim Anwenden sich ihrer Wirkung bewusst sein. Wenn es schnell und hektisch zugeht, wird oftmals zuwenig oder zuviel davon benutzt und die Applikation oder schlimmer, die Beherrschung misslingt. Nun steht man, geschwächt durch die verbrauchte geistige Kraft einen gefährlichen Gegner gegenüber, der mit Vorliebe auf den Anwender der Formel aggressiv reagiert, aber auch sämtliche in der nähe stehenden Personen und befreundete Wesen angreift.
Was mich zum Schluss dieses Traktates bringt:

[2.] Risiken und Schadensprävention
Wenn die Hinweise auf zu den Säulen der Macht eingehalten wurden, man nicht beim Anwenden leichtfertig gehandelt hat oder aus der Not heraus, während eines Kampfes das Wesen versucht hat zu erschaffen, um sich gegen die eine sich nähernde Front einer Vielzahl Gegner zu erwehren und dabei durch Ablenkung die Beherrschung des Wesens misslang, könnte der Fehler sein, dass ein anderes beschworenes Wesen noch irgendwo zum Beispiel bei den Gegnern um sein Dasein kämpft oder einen Krieger beschützt, der sich im Kampfgetümmel aus den Staub gemacht hat.
Nun steht man dem neuen Geist gegenüber, gefährlich rotieren die Klingen und man weiß, ein zusammentreffen, möglichst noch ohne reaktiven und arkanen Schild, wird sicherlich schmerzhaft. Da das Wesen die Geschwindigkeit und unmenschliche Ausdauer der Rune Hur verdankt, ist ein weglaufen schwierig und nur etwas für geübte Läufer. Am Anfang meiner Adeptenlaufbahn bin ich oft im schnellen Lauf von den vergifteten Klingen fast gemeuchelt worden.
Sinnvoller ist es, wenn möglich, einen reaktiven Schild zu wirken, der die Klingen abhält und dafür sorgt, dass man einen kühlen Kopf bewahrt. Nun sollte man gezielt die Applikation „An Ort“ (die Kenntnis der Syllabeln verraten den Nutzen- Magie oder magisches auflösen, also auch erschaffene oder beschworene Kreaturen) nutzen, doch mitunter ist man dann auch nicht den Geist gewachsen. Man versichere sich auch hier, dass es der eigene Geist ist und nicht das magische Produkt eines erfahrerenen Applikators, dann ist die Chance relativ gering, diesen zurück ins Unsein zu schicken, schlimmer, dieser zieht sich den Unwillen des Wesen auf sich und wird fortan im Fokus dessen Attacke stehen.
Mitunter, und gerade bei gutem kämpferischem Training, ist Angriff also die beste Variante, um das „misslungene Wesen“ zu vernichten und die eigene Haut zu retten. Gerade bei geringer geistiger Kraft für einen „An Ort“, kann man einen Por Ort Grav (Blitz) wirken, wenn möglich und sich dann mittels „An Nox“ (Gift auflösen) und reaktiven Schild (Sanct Flam) schützen. Hat man einen anderen in arkanen Dingen kundigen zur Hand, kann dieser mit „An Ort“ zur Hilfe stehen. Dessen Erfolgsaussichten, in Ruhe daneben stehend, jene diffizile Applicatio erfolgreich zu wirken ist ungleich höher.
Auch hat, sofern genügend geistige Kraft vorhanden ist und es kein unter der Kontrolle des Applikanten bestehendes magisches Wesen gibt, sich ein erneutes Wirken des „In Jux Hur Ylem“ bewährt, welches mit entsprechenden Befehl den Anwender schützt und den missglückten Klingengeist aufhält. Das Risiko einer zweiten Gefahr gegenüberzustehen ist natürlich potenziell, doch hat ein beherrschter Klingengeist aus meiner Erfahrung heraus meist eine stärkere Konstitution, als ein in der Beherrschung missglückter. Danach in Ruhe einen „An Ort“ auf die unbeherrschbare, geschaffene Kreatur zu wirken ist wesentlich angenehmer.
Ein Kundiger ist jedenfalls nicht in der Lage, mehr als ein Wesen gleichzeitig zu beherrschen, bei meiner Tutora sah ich dieses Kunststück allerdings schon, so dass es zumindest möglich ist zwei niederrangige beschworene Wesen, wie etwas zwei Lamas zu beherrschen.

Meine Hinweise sind auch auf jede andere beschworene oder geschaffene Kreatur anwendbar.
Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, Wesen zu allererst in einen Bannkreis oder einen Areal ähnlich des Gildengeländes der Magica Phaenomina in unser Planum zu Ziertieren, um sie dort in Ruhe zu studieren. Dort durfte ich mit freundlicher Genehmigung der Arcomaga nisha´Hadjin meine ersten Kreaturen beschwören, ohne Gefahr zu laufen, deren Opfer zu werden.
Der Einsatz geschaffener und beschworener Wesen ist ein sehr nützlicher und aus der Magie nicht wegzudenkender Zweig, auch gerade ihre Einsatzmöglichkeit zu komparativen Zwecken ist von enormer Utiliterarität.

Constantin Stein