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und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 26.02.2017
Autor: Pydrian Phortinar
Thema: Planaristik
Titel: Tractatus de Fluctus Astralis – Über den Fluss der Astralkraft
TRACTATVS DE FLVCTVS ASTRALIS
Ex disciplinae Planaristici et Semantici
Adepti Pydrian Phortinari

Im hiesig folgenden Tractat soll behandelt und niedergeschrieben sein, was bezüglich des Flusses der astralen Energie, Fluctus astralis, beim wirken verschiedenster Applicationes anzumerken ist, beziehungsweise was die Grundprinzipien dieses Fließens der Astralkraft sind. Dank sei noch an Magister Hexagor Elek gerichtet, mit welchem die Discussio des Themas erst den Bedarf dieses Tractates hervorbrachte, sowie an den Tutor des Autors Magus Gwillin.

.PRINCIPII.
Grundlagen

Im Consensus mit diversen Publicationen einiger bekannter Planaristiker (u.a. Arcomagus Askiris „Einführung in die Planaristik“) kann als erwiesen betrachtet werden: Das Planum astrale, die Astralebene, durchzieht als eine der transienten Ebenen alle anderen, speziell unser Planum, und ist ferner das Medium der Astralkraft, ergo der Magie. Auf den genaueren Aufbau des Planum astrale durch das Rete arcanum, das arcane Netz, mit den Fila astralia, den Astralfäden, sei hier nicht näher eingegangen und auf weitere Werke der Planaristik und anderer Gebiete verwiesen.

Ein jedes Wesen ist bekanntlich nicht lediglich durch seinen materiellen, fleischlichen Leib und seinen Säften definiert, sondern besitzt auch einen so genannten Corpus astralis, den Astralkörper. Jener befindet sich im Austausch und Fluss mit dem Planum astrale und ermöglicht es dem Wesen astrale Kraft für es zugänglich zu sammeln und zu behalten. Die Menge an sammelbarer Energie sowie die Geschwindigkeit dieses Sammelns sind für jedes Wesen unterschiedlich und in gewissem Maße durch Studium und Exercierung positiv veränderlich.
So das besitzende Wesen „kundig ist“, wie man zu sagen pflegt, hat es die Möglichkeit diese astrale Energie (von einigen „Mana“ genannt) über eine Applicatio mittels Paraphernalia sowie Verba arcana in eine von ihm gewünschte Form zu bringen. Mit den exakten Ausführungen dieses Formens beschäftigen sich die zahlreichen, manchmal qualitativ minderen, Arbeiten der Semantik.
Die durch die Applicatio erwirkte Form der Energie kann nun eine Elementar-materielle, eine rein Arcane oder auch eine Mischform sein. Je nachdem vermag sie auch flüchtig und schnell schwindend, aber auch permanent wirkend sein.
Die astrale Energie hat zu diesem Zeitpunkt bereits den Corpus astrails magi verlassen und ist entsprechend Umgewandelt worden. Ohne angemessenem Weitblick könnte man fälschlich sagen „verbraucht worden“.
Das zauberwirkende Subjectum wird seinen Corpus astralis wieder sich selbst aus dem Planum astrale füllen sehen, kann dies aber auch mittels Meditatio beschleunigen.
Ein „Zurückfließen“ der Energie in das Planum astrale kann nach Stand der Ars magica weder belegt noch widerlegt werden. Dennoch werden die nachfolgenden Exempli zeigen, dass ein solcher Rückfluss und damit Kreislauf der astralen Kraft unwahrscheinlich ist, wenngleich es für die praktische Anwendung der Magie wohl von keinerlei Bedeutung ist. Vor allem im Beschreiben permanenter Effekte der Astralkraft oder der Applicatio An Ort wird der aufmerksame Leser sehen dass jenes „Kreislauftheorem“ nur lückenhafte Erklärungen bieten kann.

.EXEMPLI.
Beispiele

..BET FLAM..

Das Entzünden einer kleinen Flamme soll als sehr simples Beispiel dienen: Die Astralkraft (Columna IV) des Zaubernden wird durch den Focus (Columna I) an einen Ort gelenkt an dem sie, definiert durch die Verba arcana (Columna II) und Paraphernalia (Columna III) in elementares Feuer unserer Welt gewandelt wird. So sich rein zufällig ein Docht an jenem Locus befindet wird es an diesem wohl weiterbrennen. Ist der Locus feucht oder unter Wasser wird es sogleich vergehen. Es besitzt also alle Eigenschaften des gewöhnlichen Feuers, wie es auch von einem Ork mit Feuerstein gemacht werden kann. Nichts zeugt mehr von der astralen Entstehung (Astralogenesis) der Flamme, außer vielleicht ein etwas „erleichtertes“ Gefühl im Kopf des zaubernden Subjectum.

..IN MANI YLEM..

Ebenso ein simples Beispiel, an dem vielleicht die Permanenz der Umwandlung der Astralkraft besser verstanden werden kann. Das mittels dieser Applicatio geschaffene Mahl ist nicht mehr oder weniger flüchtig als ein gleichwertiges Ordinäres, und kann daher als permanent gewirkt angesehen werden. Es ist also post applicatio nicht mehr festzustellen ob jenes Mahl astralogen ist oder nicht.

..FLAM SANCT..

Durch die spezielle Form in der die Astralkraft bei dieser Applicationes umgeformt wird, eine der oben angesprochenen Mischformen, hier aus Feuer und astraler Energie ergeben sich die besonderen Eigenschaften des erschaffenen Schutzes. Dieses, wie es der Laie nennt, „magische Feuer“ besitzt gravierend differierende Eigenschaften und erlischt beispielsweise nicht im Wasser, verbrennt den Nutznießer nicht, und so weiter. Es hat jedoch auch eine andere „magische Ansprechbarkeit“ und kann deshalb mittels der Applicatio An Ort neutralisiert werden. Näheres im folgenden Abschnitt.

..AN ORT..

Diese wohlbekannten Verba arcana haben eine besondere Eigenschaft die bei der Eruierung des Fluctus astralis, des Astralflusses, weitreichende Erklärungen erbringen können. Das Verbum Ort bezieht sich als Nominum, ergo Ziel-Objectum, der Applicatio zweifellos auf die Manifestation der der Astralkraft, die Magie selbst.
Zum genauen Wirken der Applicatio sei wieder auf die Semantik verwiesen. Den Fluctus astralis betreffend kann mit Sicherheit gesagt werden, dass um die Wirkung des aufzuhebenden Spruches zu neutralisieren erneut Astralkraft benötigt wird, die eingesetzt wird um eine entgegengesetzte Wirkung hervorzurufen die in Combinatio eine Auslöschung jeglichen Effektes bewirkt.

Die Kerze mittels Bet Flam entzündet lässt sich auf diese weise nicht auflösen, das mit In Mani Ylem geschaffene Mahl nicht verschwinden lassen. Quod erat expectandum, wenn man bedenkt dass die Astralkraft sich umgewandelt hat und somit nicht mehr in der Form die die Rune Ort beschreibt vorhanden beziehungsweise ansprechbar ist.
Sehr wohl lassen sich jedoch Applicationes unwirksam machen bei welchen die Astralkraft noch in ihrer ursprünglichen Form oder einer Mischform wirksam ist.

.CONCLVSIO.
Abschließendes

Interessant ist die Beobachtung dass Applicationes die von der Astralkraft in ihrer reinen oder einer Mischform gebrauch machen sehr häufig nur von begrenzter und nicht-permanenter Wirkung sind, was wohl auf die grundsätzliche Flüchtigkeit und schwierige Bindbarkeit der astralen Energie durch Wesen eines anderen Planums wie wir es sind zurückzuführen ist.

Ein „Re-fluctus astralis“, also ein „Rückfließen“ der in Materia umgewandelten Astralenergie in das Planum astrale ist nicht feststellbar, es sei denn es würde eine, und dies sei betont, unnatürliche Verflüchtigung oder auch eine abstruse „Energieverdoppelung“ nachweisbar sein.

FINIS TRACTATEM