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und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 26.02.2017
Autor: Lisuar Gwiri
Thema: Semantik, Alchemie, Sonstiges
Titel: Die zyklische Meditation ~ II. Appendix ~
In meinem letzten Appendix über die zyklische Meditation berichtete ich über ein altes Buch, in welchem über die Herkunft der geistigen Kraft berichtet wurde.

In dieser Fortsetzung, meiner These der zyklischen Meditation, möchte ich des Manatrankes und dessen Wirkung nähere Betrachtung schenken.

Wie bereits in den vorangegangenen Ausführungen erwähnt erhält der Ausübende, welcher sich der Meditation bedient, oder auch nicht, seine geistige Kraft aus einem Zentrum der Magie, welche mit seiner Ebene, worin er geistig wandelt, verbunden ist.

Jedoch kann die geistige Kraft auch durch die Eintrichterung eines Trankes einen ähnlichen Erfolg erzielen.
Wir sprechen in diesem Falle, unter den Eingeweihten der Alchemie, vom Manatranke.

Jenes Gesöff, dem Munde zugeführt stärkt die geistige Kraft und der Trinkende spürt dies direkt. Es bedarf keiner zusätzlichen Meditation, also somit keiner Verbindung des Geistes mit der zentralen Kraft über die geistige Ebene.

Woraus besteht nun dieser Trank ?

Ich möchte an dieser Stelle auf die genaue Vorgehensweise eingehen, woraus sich Selbiger zusammensetzt.

Man benötigt folgende Ingredienzen und Werzeuge:

I. Mörser und Pistil
II. Blut eines Drachens
III. Reganziengläser
IV. Korken
V. Ein Leintuch, feinster Webarbeit
VI. Eine Öllampe für die Erhitzung des Gebräus
VII. Ein Flakon für die Destillation
VIII. Einen Dreistand
IX. Eine Schüssel, reinster Töpfermanufaktur, welche keine Flüssigkeiten aufsaugt.

Nun zum eigentlichen:

Man nehme das frische Blut eines Drachen, welcher nicht zwingend erforderlich getötet werden muß, jedoch dies zur Gewinnung anzuraten wäre.
Nun stelle man die Schüssel vor sich auf den Tisch und breite das Leintuch über der Schüssel aus.
Man drücke das Leintuch nun in die Schüssel, sodaß eine Mulde in der Schüssel entstehe.
Nun gieße man vorsichtig, daß noch nicht geronnene Blut des Drachen in diese Mulde. Auf diese Weise reinigt man das Blut von Schmutz und bereits geronnenen Blutpartikeln. Man achte ferner vor diesem Vorgang auf die Reinheit der Schüssel, da dies von immenser Bedeutung für den Erfolg ist.
Nachdem dies abgeschlossen ist und der letzte Tropfen Blut durch das Leintuch gesickert ist, entnehme man das Leintuch und wringe es auf keinen Falle aus, da sich sonst kleine Blutpartikel durch das Leintuch drücken könnten.
Man fülle nun dieses gewonnene und reine Blut gar hurtig in die bereits bereit gestellten Reagenziengläser und verschließe Selbige mit einem Korken, damit es nicht doch noch gerinne.
Dann entzünde man die Öllampe, stelle den Dreistand darüber und fülle den Flakon zwei Finger hoch mit Aqua Destillatum.
Jetzt erhitze man den Flakon mit dem gefüllten Aqua Destillatum, auf das das Wasser zu köcheln beginne.
Während diesen Vorgangs nehme man Mörser und Pistil fülle einige Inhalte der Reagenziengläser in den Mörser und beginne jenes Drachenblut mit dem Pistil zu rühren, auf das es sämig werde, jedoch nicht zu Klumpen gerinne.
Man gieße nun den Inhalt des Mörsers langsam, in seiner sämigen Form, in den Flakon, welcher gefüllt mit Aqua Destillatum, köchelt.
Gieße man zu schnell, so würde das Ergebnis nicht wünschenswert sein.
Nun warte man, bis sich eine Flüssigkeit am Rand des Flakons niederschlägt und in nun kleinen Flaschen aufgefangen werden kann.
Diese Flüssigkeit hat einen bläulich schimmernden Schein und sollte in der Dunkelheit selbst leuchten.
Ist dies der Fall, so waren die Mühen erfolgreich und man hat einen reinen Manatrank gewonnen.
Hier sei angemerkt, daß die Menge des Blutes und die Menge des vermischten Auqa Destillatums die Stärke der Konzentration des Trankes ausmacht.

Wie wir in meinen Schilderungen der Herstellung dieses Gebräus ersehen konnten, besteht selbiger lediglich aus den Ingredenzien Aqua Destillatum und Drachenblut.
Nun fragt sich ein Erfahrener, weshalb sich durch die bloße Mischung des Blutes mit reinem Wasser, eine derartige Flüssigkeit bilden kann.
Die Erklärung dazu ist schnell herbeigeführt, so man in den Büchern der Bibliotheken der alten Welt nachlesen kann, daß Drachenblut nicht alleine aus Selbigem besteht.
Es ist nicht der gleichen Zusammensetzung wie das unsrige Blut, zumal der Wissende weiß, daß dieses Blut einer grünlichen Farbe frönt und nicht dem des Menschen roten Safte.
Das Wasser selbst bindet diese Bestandteile des Drachenblutes in seiner Form und transportiert es durch die Destillation nach außen, auf das diese Bestandteile bläulich schimmern und dem Tranke seine typische Farbe verleihen.

Doch nun die Frage, des eigentlichen Wirkens.

Die Ebenen werden auch ohne dem Zutun der Meditation aus dem Zentrum der geistigen Kraft gespeist.
Nimmt man nun diesen Trank zu sich, so weitet sich unmerklich für den Trinkenden die Bewußtseinsebene, man könnte sagen, er weitet die ständige Verbindung seines Geistes zur Ebene in der er wandelt.
Dies kommt dadurch zustande, daß der Anwendende in einen kurzen Zustand der Trance verfällt. Die Dauer dieses Zustandes ist von der Stärke des Manatrankes abhängig.
Dieser Zustand ist jedoch immer unmerklich kurz und somit nicht von graviernder Bedeutung.
Bedingt nun durch die Tatsache, daß sich dieses Portal zur Ebene weitet, steigt nun auch die Menge der geistigen Kraft, welche in den Probanden fließt.
Somit ist eindeutig erklärt was genau geschieht und in einem Satze zusammen zu fassen:

Je stärker der Trank des Manas, desto weiter die Pforte zur Ebene in der man wandelt und desto schneller steigt die geistige Kraft.

Hier sei angemerkt, daß man nur einen Trank zu sich nehmen kann und vor allem sollte, da sich sonst diese Pforte zu weit öffnet und man des Wahns verfällt.

Ich möchte hiermit meinen zweiten Appendix über die zyklische Meditation schließen und einem dritten Werk darüber schreiben, weshalb einige Wesen mehr geistige Kraft besitzen, als andere und wie sich dies auf das arkane Gewebe und seiner Ausübung auswirkt.

Lisuar Gwiri