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Die hier gezeigten Abhandlungen sind ausschließlich Thesen des jeweiligen Autors
und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 26.02.2017
Autor: Vardina Yalkarat
Thema: Semantik
Titel: Der In Jux Hur Ylem – Klingengeist
Die Applicatio In Jux Hur Ylem – Erschaffung eines Klingengeistes

In dieser Abhandlung will ich mich eingehend mit der Applicatio In Jux Hur Ylem beschäftigen, ihren Aufbau und ihre Wirkungsweise erläutern und gegen Ende noch näher mit der erschaffenen Creatur, dem Klingengeist, auseinandersetzen.

I. Zuordnung und Worte der Magie

Die Applicatio gehört zum Fünften Zirkel der Macht und ist für Magiekundige zugänglich gemacht. Die Syllabeln der Applicatio sind, wie bereits oben genannt „In“, „Jux“, „Hur“ und „Ylem“. Sie können von der Lingua Arcana in unsere Sprache folgendermaßen übersetzt werden:
Das „In“ steht im allgemeinen für erschaffen oder verursachen, es weißt bei dieser Applicatio somit daraufhin das etwas bestimmtes erschaffen werden soll, was nun konkret erschaffen wird geht aus den folgenden Syllabeln hervor.
Nach dem „In“ folgt der „Jux“ welcher in seiner Bedeutung übersetzt für Gefahr, Falle oder Schaden steht. Somit kann man sagen das etwas von Gefahr erschaffen wird, oder auch etwas das Schaden verursacht. Im Fall des In Jux Hur Ylem kann man die Gefahr genauso als Adjectivum sehen, somit würde es „gefährlich“ bedeuten.
„Hur“ stellt die dritte Syllabel der Applicatio dar. Übersetzt bedeutet „Hur“ Wind oder auch Luft, die erschaffene Gefahr könnte man also der Elementardomäne des Windes zuordnen oder ihr in gewissem Maß die Eigenschaften von Wind zusprechen.
Zuletzt steht die Syllabel „Ylem“ welche übersetzt für Erde oder Materie steht. In diesem Fall könnte man es eher Materie deuten, dadurch erhält die Creatur einen festen Aufbau, materialisiert sich also.
Im gesamten könnte man die Applicatio als „Erschaffe eine gefährliche Materie des Windes“ oder „Erschaffe eine gefährliche Windmaterie“ übersetzen.

II. Paraphernalia

Um den In Jux Hur Ylem wirken zu können benötigt der Applicant folgende Paraphernalia: Die Schwarze Perle (Perlinos Darkikos), eine Alraune (Gigates Torfutikus), den Nachtschatten (Darkigo Noxirato) und das Roheisen.
Die Paraphernalia dient dazu durch die Verbindung mit dem arcanen Gewebe Energie für die Applicatio abzuleiten und diese in dem Spruch in gewünschter Form zu binden.
Die Wirkungsweise bei den oben genannten Paraphernalia ist folgendermaßen:
Die Schwarze Perle wird dazu genutzt die Energie aus dem arcanen Planum zu Bündeln und sie nutzbar zu machen, durch ihr mitwirken ist es möglich etwas festes aus der Energie zu formen und für längere Zeit aufrecht zu erhalten.
Durch die Alraune wird Energie auf das erschaffene „Wesen“ übertragen, sie fokussiert die Stärke des Gebildes und macht es zu einem widerstandsfähigen Objekt.
Die nächste Paraphernalia ist der Nachtschatten, er ist hochgradig giftig und überträgt eben diese Wirkung auf den Klingengeist.
Zuletzt zählt das Roheisen zu den benötigten Paraphernalia, dieses spezielle Reagenz dient dazu eine Verbindung mit dem arcanen Gewebe herzustellen, ohne das Roheisen wäre das sprechen eines In Jux Hur Ylem heutzutage also nicht mehr möglich.

III. Wirken der Applicatio

Um den In Jux Hur Ylem zu wirken müssen zunächst dieselben Schritte begangen werden wie bei jeder anderen Applicatio. Der Applicant stellt sich die Wirkung des Spruches vor und fokussiert seine Gedanken allein auf die Wirkung des Spruches, dabei erstellt er sich eine Art geistigen Bauplan der Applicatio.
Wenn der Applicant in dieser Phase durch äußere Einflüsse zu sehr gestört wird misslingt das wirken der Applicatio.
Danach spricht der Applicant die Worte der Magie in korrekter Reihenfolge aus, hierbei ist die Lautstärke in welcher er spricht zu vernachlässigen.
Im nächsten Schritt bedient sich der Applicant der oben aufgeführten Paraphernalia und stellt somit eine vollständige Verbindung zum arcanen Gewebe her.
Im letzten Schritt leitet der Applicant durch seine geistige Kraft die entsprechende Energie aus dem Gewebe ab und setzt sie in die gewünschte Wirkung des Spruches um.
Sollte einer dieser vier Schritte in einem Punkt falsch angewandt, gestört oder sogar ausgelassen werden misslingt der Spruch.

Es ist leicht verständlich das der Applicant den Ort an dem er den Spruch wirken will einsehen können muss um den Spruch nicht misslingen zu lassen.

IV. Die Wirkung des In Jux Hur Ylem

Fast jeder Magiekundige wird sich schon einmal in der Wirkung eines In Jux Hur Ylem versucht haben und somit auch festgestellt welche Gefahren dieser Spruch birgt.
Mit dem In Jux Hur Ylem erschafft man, wie bereits weiter oben genannt, einen Klingengeist.
Der Klingengeist wird erschaffen, keinesfalls beschworen. Zunächst deutet die Syllabel „In“ darauf hin, welche ja in ihrer Übersetzung bereits „erschaffen“ bedeutet, die Rune „Kal“ kommt in der Applicatio nicht vor.
Der größte Unterschied zu beschworenen Creaturen ist, das ein Klingengeist sich nicht durch den Applicant kontrollieren lässt und nicht einmal die einfachsten Befehle entgegennimmt.
Die Syllabel „Hur“ trägt zu diesem Phänomen wohl Maßgeblich bei: Zusammen mit der Levitation wird der Creatur noch die „Wildheit“ des Windes verliehen.
Wenn man die Unterschiede der Applicatio In Jux Hur Ylem und einer anderen Beschwörung wie zum Beispiel dem Kal Xen, Kal Vas Xen Hur oder Kal Vas Xen Flam genau betrachtet fällt auf das bei der Applicatio ein Reagenz fehlt welches bei den anderen Applicatii gegeben ist: Die Spinnenseide.
Der Spinnenseide wird die Eigenschaft der Geistes-Bindung zugesprochen, durch das fehlen dieses Reagenzes fehlt auch die Grundlange um den Geist des Klingengeistes an den Applicanten zu binden. Durch diese fehlende Verbindung ist der Klingengeist von dem Applicant also total unabhängig.
Sobald der Klingengeist korrekt erschaffen wurde attackiert er wahllos umstehende Personen oder Creaturen. Mit vorliebe jedoch scheint der Klingengeist den Anwender des Spruches selbst attackieren zu wollen. Daraus wird ersichtlich das ein Klingengeist eine sehr einfach strukturierte Intelligenz besitzt, welche sich nur auf das zerstören von Leben bezieht. In ähnlicher Weise aggressiv ist nur noch der Vas Corp Por, oder auch Energiewirbel, welcher eine ähnliche Struktur wie der In Jux Hur Ylem besitzt.
Wenn der Klingengeist ein Ziel gefunden hat ist er nur schwer davon abzubringen von dem Ziel abzulassen und eine andere Person zu attackieren, oftmals hilft nur der Einsatz roher Gewalt um den Klingengeist abzulenken.
Es ist also zu überlegen ob der Einsatz eines Klingengeistes das Risiko wert ist selbst angegriffen zu werden.
In größeren Menschenmengen eingesetzt kann ein Klingengeist jedoch auch eine nützliche Wirkung erzielen, oft kann durch so eine unkontrollierte Kreatur eine Art Massenpanik hervorgerufen werden, welche unter Umständen dazu beitragen kann die Aufmerksamkeit vom Applicanten abzulenken.

Anmerkung: Ein Klingengeist ist ein materielles Wesen, das bedeutet er kann durch Hindernisse wie Bäume, Steine, Wände oder Türen aufgehalten werden. Es ist ebenfalls Möglich den Klingengeist sofort durch das wirken eines „An Ort“ von unserem Planum zu entfernen.

V. Der Klingengeist

Hier möchte ich mich noch ein wenig näher mit dem Phänomen Klingengeist befassen.
Der Klingengeist scheint ein künstliches Lebewesen rein magischen Ursprungs zu sein, natürliche vorkommen gibt es entweder nicht oder wurden bisher noch nicht entdeckt. Somit ist jeder Klingengeist, ein Wesen das kurz zuvor von einer Person oder Creatur welche mit arcanem Wissen vertraut ist, erschaffen wurde.
Die Bezeichnung Klingengeist legt schon in gewisser Weise dar wie man sich die Erscheinung des Geistes vorstellen kann. Ein Klingengeist besteht aus einer großen Anzahl von scharfen Klingenartigen Metallstücken, welche sich zu einem strukturierten Gebilde zusammenfügen.
Der „Körper“ bedient sich keinerlei Extremitäten um sich fortzubewegen, ein Klingengeist bedient sich einer gewissen Form der Levitation und schwebt einige Zentimeter über dem Boden, die Syllabel „Hur“ in der Formula deutet bereits auf Eigenschaften dieser Art hin.
Klingengeister sind extrem schnelle Wesen und können selbst einem Pferd im Galopp hinterher jagen, vor einer solchen Kreatur davonzulaufen kann also nur mäßigen Erfolg mit sich bringen.
Klingengeister agieren ausschließlich offensiv, durch das schnelle Drehen der Klingen ihres Corpus sind sie eine einzige lebende Waffe. Ein ungeschütztes Opfer eines Klingengeistes hat nur wenig Chancen diese Begegnung zu überleben, der Klingengeist vermag innerhalb von Sekunden viele tiefe Wunden in den Corpus seines Opfers zu reißen, allerdings attackiert der Geist nie in dem Maße systematisch um einen Gegner mit zwei oder drei Hieben niederzustrecken.
Die fehlende Systematik macht sich bereits bemerkbar wenn der Klingengeist gegen einen gepanzerten und bewaffneten Gegner kämpft, die Klingen schlagen zwar schnell zu, können jedoch nur selten ernsthaft durch eine Rüstung von guter Qualität dringen.
Dennoch ist der Klingengeist auch eine Gefahr für erfahrene Kämpfer, wie schon anfangs bemerkt gehört zu den benötigten Paraphernalia bei der Erschaffung eines Klingengeistes auch der Nachtschatten. Dies sagt bereits vieles über eine der gefährlicheren Fähigkeiten der Creatur, ein Klingengeist vermag es bereits mit einem auch nur schlecht platzierten Treffer einen Kämpfer zu vergiften sodass dieser nach einiger Zeit an den folgen des überaus aggressiven Giftes verendet.
Ich gehe in diesem Punkt davon aus das die Klingen des Klingengeistes mit einem dünnen Film aus Gift bestrichen sind, da sich an der Creatur keinerlei offensichtliche Anzeichen von Giftdrüsen finden lassen.
Genauere Angaben in diese Richtung sind leider nicht leicht zu erhalten, da es an eine Unmöglichkeit grenzt einen Klingengeist für nähere Untersuchungen ruhig zu stellen.

Ein Klingengeist ist nicht einfach nur eine leere Hülle, es trägt einen wirklichen „Geist“ in sich, welcher die Creatur lenkt und sie agieren lässt. Um diese These zu stützen kann man die Applicatio An Ex Por als Beweis hinzunehmen. Wie offiziell bekannt verändert der An Ex Por das Muster des Geistes einer Person oder Creatur, dadurch wird der Geist zu einem Fremdkörper in der Umwelt und kann sie gleichermaßen nicht mehr beeinflussen.
Wenn nun auf einen Klingengeist der An Ex Por gewirkt wurde ist dieser ebenfalls Bewegungsunfähig, somit ist bewiesen das die Creatur einen eigenen Animus besitzt und dieser sich genauso an unser Planum anpasst wie sämtliche anderen Geister oder Seelen.

Der Geist welcher den Klingengeist zu einem lebendigen und agierenden Wesen macht, wird meiner Ansicht nach von einem fremden, oder unter Umständen auch von unserem Planum beschworen, da es unmöglich ist durch Magie eine neue Seele zu kreieren.
Dabei kommt auch die Schwarze Perle zum Einsatz, welche bekanntlich zur Energiebannung genutzt wird, durch sie wird der Animus mit dem Corpus des Klingengeistes verbunden und das Objekt schließlich zu einer lebendigen Creatur gemacht.

Wird der Klingengeist in der Zeit seiner Existenz nicht durch Gewalt vernichtet oder wieder von Hand gebannt löst sich die Creatur nach einiger Zeit auf, ähnlich wie bei anderen beschworenen oder erschaffenen Creaturen.
Dieses Phänomen wird dadurch erklärt das der Klingengeist an sich ein sehr komplexes Subjekt ist, der Applicant schafft es also nicht, wie zum Beispiel beim „In Mani Ylem“, die Materie des Geistes als wirkliche Lebensform unseres Planums zu manifestieren, er verwendet also einen größeren Teil seiner geistigen Energie um das erschaffene zu erhalten. Diese Energie wird dabei stetig von der Creatur verbraucht, sobald sie gänzlich zur neige gegangen ist löst sich der Geist auf.
Durch das fehlen eines solchen toten Corpus eines Klingengeistes war es mir bisher noch nicht Möglich nähere Untersuchungen zu den einzelnen Bestandteilen eines Klingengeistes zu tätigen, somit will ich es bei dieser oberflächlichen Charakterisierung belassen.

Ad Finitum:

Die Erschaffung eines Klingengeistes ist der riskanteste Vorgang den ein Magiekundiger ausüben kann, Klingengeister sind schnell, giftig und überaus tödlich. Einem leichtfertigen Einsatz dieser Applicatio sollte also abgeraten werden.
Solange sich der betreffende Applicant nicht sicher sein kann bei bedarf sofort einen „An Ort“ zu wirken, sollte mit der Erschaffung dieser Wesen nicht experimentiert werden.
Zu combativen Zwecken ist der Klingengeist denkbar ungeeignet, da es nicht klar ist ob er nun Verbündeten, Feind oder den Applicant selbst attackiert.

Anmerkung: Alle hier vorkommenden Erklärungen und Beschreibungen entstammen meiner eigenen Forschungsergebnisse. Sollten irgendwo Unstimmigkeiten mit bereits vorhandenen Werken zu finden sein so bitte ich dies zu Entschuldigen und mich darauf hinzuweisen sodass ich die Abhandlung nochmals überarbeiten kann.