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Die hier gezeigten Abhandlungen sind ausschließlich Thesen des jeweiligen Autors
und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 25.02.2017
Autor: Rielryn
Thema: Semantik
Titel: Die Applicati der Magica Moventis
Zur Gruppe der Magica Moventis gehoeren die Applicati Rel Por,
Vas Rel Por, Kal Ort Por, sowie Kal Por Ylem. Gemein ist diesen Zaubern,
dass eine Bewegung des Anwendenden innerhalb des Raumes ermoeglicht wird,
welche in Nullzeit durchgefuert wird.
Das Ziel der Bewegung ist dabei stets definiert. Bei der Applicatio Rel Por
fokussiert der Zauberer das Ziel durch Sichtkontakt, waehrend fuer Kal Ort
Por und Vas Rel Por eine Rune benoetigt wird, die an der entsprechenden Stelle
markiert wird.

Somit kommen Wir zur Applicatio Kal Por Ylem. Bedeutung der Verba Arcana,
sowie Zusammensetzung der Paraphernalia sollten dem Leser bekannt sein.

Durch die Applicatio Kal Por Ylem wird eine Connectio der Rune mit dem Knoten
im Astralen Gewebe herbeigefuehrt, die einem bestimmten Punkt im Raum zu
einer beliebigen Zeit entspricht.

Raum und Zeit sind zwei Konstanten, innerhalb derer sich ein jeder frei bewegen
mag, der in der Lage ist, zu einem Knotenpunkt zu gelangen der dem Ziel
entspricht. Vulgo ist die Versetzung des Zauberers zu einem beliebigen Punkt
des Raumes an einem nicht definierten Punkt der Zeit moeglich.
Der Kal Ort Por bewirkt, dass eine geistige Connectio durch Fokussierung
der Rune hergestellt wird, welche sich auf entsprechenden Knotenpunkt
bezieht.

Animus und Corpus nun werden durch die Applicatio uebergangslos an einen
anderen, fest definierten Punkt im Raum versetzt, an einem nicht definierten
temporalen Punkt.
Der Vas Rel Por oeffnet fuer eine kurze Zeit eine Art Raum-Falte, welche
sich darstellt als ein ellyptischer Lichtbogen. Betritt man diese, findet
man sich am Zielort wieder, an dem das Gegenstueck des Portales erschien,
als der Zauber gewoben wurde. Wiederum war dies nur eine raeumliche Reise,
denn die Verbindung mit dem Knotenpunkt, auf welchen die Rune verwies, war
weiterhin nur eine Referenz zu einem definierten raeumlichen Punkt undefinierter
Zeit.
Wie ist nun diese Bewegung zu erklaeren?
Collegus Eirias Cyflychwyr erklaerte es folgendermassen:

„Also, ich gehe davon aus, dass es sich mitnichten um eine separate Bewegung
animus/corpus handelt, sondern stattdessen durch die Vokabel Kal eine temporal
limitierte Connectio oder ein Quasispatium per se erschaffen wird, in welchem
der Applicant die Bewegung zum originaeren Locus in nahezu Nullzeit vollzieht
und anschliessend wieder in das urspruengliche Spatium eintritt“
Faktum ist, dass diese Theorie bislang nicht hinreichend belegt werden konnte,
weswegen die Wissenschaft noch nach einer einwandfrei nachgewiesenen Ueberlegung
arbeitet.
Unsere Ansicht ist folgende:
Man verbindet die Materie der Rune mit einem Knoten von Raum und Zeit, der
einem bestimmten Ort unbestimmter Zeit entspricht. Bei der Ausfuehrung der
Applicatio Kal Ort Por nun laesst der Magus etwas entstehen, was Wir, ordinaer
ausgedrueckt, als Raum-Falte bezeichnen moechten. Man entstofflicht relativ,
nur um im selben Augenblick an jenem vorher durch Beschreiben der Rune
festgelegten Orte wieder aufzutauchen, Form anzunehmen, materiell zu werden.
Hierbei wird nicht Animus von Corpus getrennt, denn de facto entspraeche
dies dem Exitus der Kreatur. Auch ist ein Ueberwechseln zwischen planaren
Ebenen nicht mit dem geringen Aufwand zu bewerkstelligen und erfordert eine
weitaus hoehere Potentatio als der Kal Ort Por normalerweise abverlangt.
Betrachten Wir das Planare Modell, so stellt sich alles als ein Muster aus
Kraftlinien dar, sei dies nun Zeit oder Raum, sei es Energie oder Materie.
Demzufolge ist auch Animus und Corpus nichts weiter als ein Muster, bestehend
aus zwei ineinander gewobenen Mustern, die zusammen das Lebewesen, oder auch
die Kreatur formen.
Angenommen, Wir loesen dieses Gewebe auf; Wir reissen es in zwei Teile, splitten
es auf in die beiden Teile Geist und Koerper, so haetten Wir zwei voneinander
getrennte Energiemuster. Was nun geschieht, wenn man beides voneinander trennt,
nennt sich im Volksmund Tod.

Folgen Wir der Annahme, so spielt es beim Kal Ort Por keine Rolle, ob Wir
uns nah oder fern dem Ort befinden, der mit der Rune verbunden ist, denn
das Muster das das Gebilde Animus/Corpus bildet, muss sich nicht fortbewegen,
weder in diesem Planum, noch in einem anderen. Beim Kal Ort Por wird die
Connectio zum Knoten hergestellt, welcher in die Rune gebannt ist, sprich,
mit ihr verbunden.
Was nun geschieht, ist folgendes:

Man verbindet das Muster Animus/Corpus mit dem Knoten des Gewebes von Raum
und Zeit.
Nun, Wir wollen versuchen, Unsere Theorie aufzuschluesseln.

Da Raum-Zeit ein Gewebe von konstanten Kraftlinien ist, nicht variabel, ein
Lebewesen sich jedoch aus Variablen formt, die, je nach aeusseren Einfluessen,
zu einem bestimmten Muster verwoben sind, weshalb auch jedes Lebewesen anders
ist, wird beim Sprechen des Kal Ort Por eine Verbindung mit der Verbindung,
sozusagen, hergestellt, wodurch man uebergangslos durch die Wirkungen des
Kal Ort Por an jenen Ort versetzt wird.
Dies ist nicht moeglich, indem man in ein anderes Planum wechselt, denn dabei
muesste der Koerper eine Strecke zuruecklegen. Da die Reise jedoch in relativer
Nullzeit vor sich geht, ist nicht davon auszugehen, dass so etwas der Fall
ist. Vielmehr wuerden Wir annehmen, dass sich Animus und Corpus als Muster
an den Kraftlinien, aus denen Raum und Zeit bestehen, entlang bewegt. Da
dies keinerlei Bewegung des Koerpers, sowie Aufwendung an Zeit „kostet“,
ist der Kal Ort Por, zumindest den Symptomen nach, so zu erklaeren, dass
der Koerper nicht als Koerper reist, sondern in seiner Eigenschaft als Muster,
welches neben dem Geiste auch den Koerper des Zaubernden beinhaltet, ganz
einfach den Standort wechselt, wobei sich das Muster aus Raum und Zeit nicht
aendert.
Dies erfordert eine relative Entstofflichung, keine absolute, da fuer eine
Entstofflichung Zeit aufgewandt werden muesste, ebenso fuer eine koerperliche
Bewegung. Darum bezeichnen Wir dieses Phaenomen als Raum-Falte, denn im selben
Moment, in dem man vom einen Punkt im Raum verschwindet, „entsteht“ man an
einem anderen. Demnach wuerden Wir eher davon ausgehen, man bewegt sich,
ohne dass dabei irgend etwas mit Koerper oder Geist selbst geschieht. Wie
Wir feststellten, und hier kommen Wir wieder zum Ausgang der These, stellt
der Kal Por Ylem eine Verbindung zu einem der Knotenpunkte im Gefuege Raum/Zeit
her. Das bedeutet, die Materie der Rune ist gebunden an diesen Knoten der
Kraftlinien.
Was geschah, als Llud in dieses Planum eindrang, ist folgendes:
Eine gewaltige Potentatio, die der Daemon aufwendete, erschuetterte das Astrale
Gefuege derart, dass eine weitere Verbindung zu einem jener Raum/Zeit-Knoten
nicht mehr mit demselben geringen Aufwand moeglich ist, weswegen die Applicatio
Kal Ort Por eine erhoehte Potentatio erfordert.
Bislang ist ungeklaert, welche Reagenzie eine solche Energieemission besitzt,
dass sie geeignet waere, eine entsprechende Menge an Energie zu liefern,
um diese Applicatio zu ermoeglichen.
Bei der Applicatio Kal Por Ylem greift man geistig nach einem Knoten von
Raum und Zeit und uebertraegt die Information auf die Rune, um diese zu
beschreiben. Da durch die gewaltige Potentatio das Gefuege jedoch starken
Schaden nahm, waren jene Knoten nicht mehr zu erreichen. Fuer kurze Zeit
war jegliche Magica Moventia voellig absent, denn es gab einfach keinen Weg
die noetige Potentatio zu erzeugen.
Eine Bewegung eines flexiblen Gewebes erfolgt nicht einfach nur in eine Richtung.
Stellen wir uns hierzu die Sehne eines Bogens vor. Wir spannen den Bogen,
lassen die Sehne los. Was bemerken wir, wenn wir die Sehne betrachten? Sie
wird vibrieren und nach vorne schnellen. Anders ausgedrueckt, in diesem Universum
folgt auf jede Aktion eine Reaktion.
Was Wir damit ausdruecken moechte, ist folgendes:

Wir gehen davon aus, dass sich noch das eine oder andere veraendern wird,
in Bezug auf die Anwendung arkaner Kraefte. Man koennte auch sagen, das Gewebe
mutiert derzeit. Bleibt abzuwarten, welche Aenderungen dieser Vorgang noch
mit sich bringen mag.
Als damals der Daemon das erste mal versuchte, in diese Dimension vorzudringen,
mutierte das Gewebe schon einmal, mit dem Ergebnis, dass man mit Metall am
Leibe nicht mehr in der Lage ist, jeden Zauber zu wirken und manche Zauber
andere Paraphernalia erfordern.