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und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 25.02.2017
Autor: Riga di Ariacos
Thema: Semantik
Titel: De Applicationem Vas An Flam Ylem
Tractatus in res Arcanae
DE APPLICATIONEM VAS AN FLAM YLEM

de RIGA ARIACUUS
Custos Lucis
Studiosus Concili Vesperi

Bevor ich mein eigentliches Traktat beginne, möchte ich einige Worte verlieren, warum ich gerade diese Applicatio erwählte, um sie in meiner Prüfung zu beschreiben. Zunächst einmal erscheint sie recht einfach, da sie ein einfaches deduktives Produkt der Applicatio Vas Flam darstellt, jedoch scheint sie mir wie kaum eine andere geeignet, an ihr die Funktion der Worte der Magie und Besonderheiten bei dem Syntax der Worte der Magie zu verdeutlichen.

Allgemeines:

Am Anfang meiner Überlegungen stand, in welcher Weise die neue Applicatio genau wirken soll. Als Gegenstück zur Applicatio „Vas Flam“ lag es nahe, eine Schadenswirkung durch das Konträrelement hervorzurufen – Wasser. Hier begann ich nun darüber nachzusinnen, inwiefern nicht eine elementare Manifestation von Eis sehr viel sinnvoller wäre, als eine von Wasser. Daher musste ich mir Gedanken machen, durch welche geeignete Kombination der Worte der Magie eine erfolgreiche Anwendung der Applicatio erreichbar schien.

Lingua Arcana – Worte der Magie:

Ausgangspunkt für meine Überlegungen war, wie vorherzusehen, die Applicatio „Vas Flam“. Mit dieser ist es dem Applicanten möglich einen Feuerball zu erschaffen. Zu den Worten der Macht bei dieser Applicatio sei gesagt, dass sie in gewisser Hinsicht „unvollständig“ sind. Zum einen fehlt der Applicatio eine prädikative Syllabel – die Syllabel welche der Erschaffung zugeordnet wird, scheint hier, obwohl angebracht, ausgelassen worden zu sein. Fürderhin fehlt die Syllabel, die gemeinhin mit der magischen Bewegung – so auch der des Feuerballs – zugeordnet wird. Somit müsste die komplette Formula wie folgt lauten: In Vas Por Flam. Die Auslassung der Worte „In“ und „Por“ liegt demgemäß auch bei der neu entwickelten Applicatio vor.

Da mir – wie ich bereits vorausschickte – an der Erwirkung einer elementaren Manifestation des Eises gelegen war, stand nun zur Überlegung, wie man diese erreichen könnte. Zunächst kombiniere ich die Syllabel „Flam“ mit der Syllabel „An“, was eine Negierung der Bedeutung des „Flam“ – Feuer – zur Folge hat. Durch die Combinatio „(In) An Flam“ erschafft der Applicant demgemäß negiertes Feuer, gemeinhin Wasser genannt.

Durch das Hinzufügen der Syllabel „Ylem“ – d.h. also durch die Combinatio „(In) An Flam Ylem“ und einem korrekt strukturierten Bauplan im Geiste, wird der Applicant ein Stück Eis erhalten. „An Flam“ ist gemäß dem Syntax der Lingua Arcana also das Adjektivum in Bezug auf das Subjectum (Ylem), d.h. die entstehende Materie ist negiertes Feuer, und aufgrund von „Ylem“ festes Material – also Eis, und nicht Wasser.

Die Syllabel „Vas“ als beschreibende Eigenschaft des Erschaffenen wurde von mir aus der Ursprungsformula übernommen; es sei nur kurz angemerkt, dass sie hier der Erhöhung des Schadenspotentiales dient, ebenso wie beim „Vas Flam“. Ohne diesen Zusatz fiele die Wirkung der Applicatio wohl derart gering aus, das sie das Zielobjekt nicht mehr schädigen würde, als es eine Kerzenflamme täte.

Zieht man all diese Überlegungen zusammen, so ergibt sich als Formula für die neue Applicatio „(In) Vas (Por) An Flam Ylem“, wobei die geklammerten Syllabeln – wie bereits im ersten Absatz dieses Abschnittes angedeutet – nur „gedacht“ sind, d.h. lediglich in der geistigen Struktur, dem Bauplan der Applicatio auftauchen. Übersetzt man die Worte in normale Sprache, so wird dann auch die genaue Wirkung der Applicatio deutlich: „(erschaffe) grosses (bewegtes) negiertes Feuer als [festes] Material“.

Paraphernalia – Reagenzien:

In diesem Absatz sollen die Reagenzien Erwähnung finden, welche für das korrekte Wirken der Applicatio vonnöten sind.

Es sei zuerst die schwarze Perle genannt. Sie stellt gewissermaßen ein Band zwischen dem Applicanten und dem Fokusobjekt her, welches dem Eisgeschoß nun seinen Weg vorgibt, auf welchem es das Ziel erreicht.

Weiterhin sei die Alraune erwähnt. Sie dient hierin vorallem dazu, die Energie zu kontrollieren, die aus dem Planum Arcanum der Erschaffung der Elementarmanifestation zufließt.

Des Weiteren sei das Blutmoos genannt. Ihm fällt gewöhnlich die Aufgabe zu Schnelligkeit und Bewegung zu fokussieren – so auch bei der vorliegenden Applicatio, in welcher sowohl die Bewegung des Eisgeschosses an sich, als auch die Geschwindigkeit des selbigen von Wichtigkeit sind.

Zuletzt ist noch das Roheisen vonnöten. Es hilft, die aus dem arcanen Planum zufließenden Energien punktuell in dem Eisgeschoss zu fokussieren.

Wirken des Zaubers – Wirkung des Zaubers:

Zu Beginn sei hier auf die Phasen, in die sich ein jedes Wirken einer Applicatio unterteilt, verwiesen. Am Anfang steht hier immer die Konzentration, oder die Fokussierung, auf das zu Wirkende. Der Applicant entwirft im Geiste einen Bauplan für seinen Zauber, und diesem folgend, und zugleich auf ihm bauend folgen die weiteren Schritte. An zweiter Stelle steht das Sprechen der Worte der Magie, in diesem Falle „Vas An Flam Ylem“, welche mit dem Bauplan aus dem ersten Schritt konform sein müssen. Dann, und nur wenn bisher alles erfolgreich war, kommt es zum Einsatz der Reagenzien. Ihr Zusammenwirken mit den Worten der Macht bildet den wichtigsten Teil einer jeden Applicatio. War der Applicant bis hierher erfolgreich, so muss er nun noch einen Teil seiner geistigen Kraft in die arcane Structura fließen lassen, um den Zauber auszulösen, d.h. den Transfer der für die Applicatio nötigen Energien vom arcanen Planum in das materielle Planum zu initiieren.

Die Phasen korrekt ausgeführt liefern als Ergebnis genau jenes, welches anfänglich gewünscht war: die Erschaffung eines Geschosses aus elementarem Eis, welches einem Widersacher Schaden zuzufügen in der Lage ist. Die Applicatio ähnelt stark dem „Vas Flam“, zeigt jedoch wie zu erwarten einige wenige Unterschiede, die jedoch allesamt auf elementaren Effekten beruhen. So ruft die Applicatio „Vas An Flam Ylem“ beispielsweise punktuelle Erfrierungen vor, im Gegensatz zu den Verbrennungen des „Vas Flam“. Und wo zum Beispiel ein Feuerelementar gegen den Feuerball Resistenzen aufweist, so sind diese bei einem Eispfeil nicht ausgeprägt.

AD FINITUM
möchte ich nochmals einige Worte zu den Reagenzien verlieren. Die Alraune dient wie die Schwefelasche der Energiezufuhr, doch im Gegensatz zu dieser liefert sie keine spezifische Energie (Schwefelasche nur in Bezug auf Feuer und Hitze). Wichtig ist mir auch noch zu sagen, dass keine der Reagenzien in direktem Zusammenhang mit der Erschaffung des Eises steht, sondern dieses allein aus den Worten und dem mentalen Focus entsteht.