Kriegerorden

Magie der Elfen

Magiegrundlagen



Unter den friedvollen Monden des Andrann î Lûth erdachten die Eldalië immerwährend neue Künste, denen sich ihr Geist widmen konnte. Eine hiervon war es die Wogen jener Mächte zu lenken, die älter waren als die erste Dämmerung von Ea – Unsere Zunge nannte sie Lûth und sie würde uns stets zur Seite stehen.


Ind en Edhel [Eigenheiten der Elfen]

Das Leben der Eldalië ist eng mit der Lûth verflochten, sodass sie für uns so notwendig ist wie die Luft zum Atmen. Die Stärke unserer angeborenen Wahrnehmung im Bezug auf diese alte Macht, bestimmt hierbei die schärfe des Geistes, die je nach Ausprägung von Wesen zu Wesen variieren kann. So ist zwar jeder Emporkömmling der Eldalië in der Lage die Wogen der Lûth zu ertasten, doch wird es ihm ohne ausreichende Routine schwer fallen gewisse Details und Abläufe genauer nachzuvollziehen. Jene unter uns die Ithryn genannt werden verfeinern diese Fähigkeit binnen weniger Dekaden zunehmend, wobei es in ihrer Art liegt den Quell ihrer Macht zielstrebig zu hinterfragen, um dessen Geheimnis zu entschlüsseln. Sie lassen sich hierbei stets von ihrem intuitiven Gespür leiten, um dadurch ihr eigenes Potential zu erforschen. Die Lehrmeister der Ithryn sind aus diesem Grunde nur diejenigen, die ihnen den richtigen Pfad weisen – Letztlich muss jeder Suchende den offenbarten Weg jedoch von selbst beschreiten. Viele Schöpfung durchströmen die Kraft des Lebens ohne jedes zutun. Dies hat zur Folge, dass selbst die bescheidensten Dinge einen selbstständigen Geist ihr eigen nennen können. Deren leises Wispern entgeht den Eldalië keinesfalls und somit lauschen viele von uns dem so genannten Aerlinn. Je enger die Bindung zu Ea ist, desto stärker wird die Anteilnahme am Spiegelbilde der Lûth, sodass Freude, Kummer und gar Schmerz mit ihm geteilt wird. Den niederen Völkern ist dies verwehrt geblieben, denn ihre Sinne sind stumpf, wodurch sie immerwährend Fragen quälen werden, die ihr Geist niemals begreifen kann.


Nîf î Lûth [Die Eigenheiten der Magie]

Lûth [Die Magie]


Älter als die erste Dämmerung ist diese alte, allumfassende Macht, die in unserer Zunge Lûth gerufen wird. Sie gleicht einem kunstvollen Gebilde, dem die Schöpfungen der Ithryn entspringen. Ihr Antlitz ist von den Einflüssen der Angol und des Guldur gezeichnet, Strängen die zu den Gunsten des Anwenders manipuliert werden können, um einen Zauber zu weben. Nur die Eldalië, deren Wirken im Einklang mit dem Nîf î Lûth steht, sind davor geschützt durch ihren Einfluss bleibende Wunden in ihm zu hinterlassen. Eine Tatsache, die wir einzig und alleine nur unseren feinen Sinnen zu verdanken haben. Dies ist mitunter auch der Grund, weshalb die Ausübung jener Künste, die im Andrann î Lûth alltäglich für die Ithryn waren, nun schier unmöglich wurden, denn die Eldalië strebten niemals danach sich Wunden ins eigene Fleisch zu schneiden. All dass was unsere Sinne ertasten können ist ein Spiegelbild der Lûth. Daraus resultiert, dass es möglich ist die alten Mächte auch auf anderen Wegen zu entfesseln. Dies ist jedoch der Pfad der Weisheit, der von jenen Beschritten wird, die sich zur Gänze der Amar verschrieben haben, um dem Aerlinn zu lauschen – Dem Herzschlag von Ea und somit jener der Lûth. Je stärker die Bindung eines Geistes zu diesen Klängen wird, desto gewaltiger sind die Schöpfungen oder das Wirken die er hervorbringen kann.


Glângûl a Mogrûl [Verdorbene schöpfende und zerstörerische Magie]

Unberechenbar in ihrer Verdorbenheit, sind diese Mächte, die jedweden Gleichgewichts trotzen, denn sie gleichen einer verzerrten Fratze der Lûth, die tiefe Wunden in ihrem Sein hinterlässt. Es widerspricht dem natürlichen Kreislauf aller Emair, das Schöpfungen immerwährend erblühen, ohne jemals darin inne zu halten oder das eine hereinbrechende, notwendige Dunkelheit, bis an das Ende aller Tage andauert. Glângûl beschreibt jene Kraft die ständig darin bestrebt ist etwas zu erschaffen und somit auch alles darin zu ersticken, während ihr Widerpart Morgûl, darauf besonnen ist alles was entsteht zu vernichten. Einst lockten die Roeg viele Wesen aus Ea mit diesen Künsten, durch so manche Lüge und falsche Versprechungen, die aber schlussendlich nur bei den Kleingeistigen gehör fanden. Reicher Lohn sollte all jene erwarten, die närrisch genug waren sich diesen verdorbenen Kräften hinzugeben, seien es nun Reichtum; Macht oder das wohlwollen dieser verkommenen Kreaturen. Glaingûl und Morgûl bringen einzig und alleine Unheil über Ea und stehen für die maßlose wie verdrehte Lenkung der Wogen der Lûth. Wunden, die durch sie entstehen können kaum mehr geheilt werden, wobei dies in den heutigen schicksalhaften Monden ein rares Geschenk ist. Sie können niemals zur gleichen Zeit am gleichen Ort existieren und heben sich auch gegenseitig nicht auf. Es handelt sich hier um verzerrte Erscheinungen die jeder Art eines natürlichen Gleichgewichts bewusst trotzt.


Râd î Lûth [Die Schritte der Magie]

Es bedarf einiger grundlegender Abläufe um einen Zauber zu weben. Die Perfektion jenes Weges ist das Bestreben der Ithryn, die auf dem Pfad des Wissens wandeln. Je mehr Erfahrungen einem Kind der Sterne zuteil werden, umso größer wird der hervorgerufene Effekt oder die Facette von Möglichkeiten, die sich ihm offenbaren können. Die Erfüllung des Lernens, das Hochgefühl der Schlacht, die kreativen Impulse von Kunst und Musik, ebenso wie jedes andere nur vorstellbare Gefühl, manifestieren sich in den Geistern der Eldalië mit einer Eindringlichkeit, die einen Emporkömmling des niederen Volkes wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben würde. Dies soll zugleich eine Warnung für die Ithryn sein, damit sie dieser stürmischen Emotion Herr werden, um sich im Zuge dessen gewisser Grenzen bewusst zu sein, die niemals überschritten werden dürfen.


Noeth [Die Konzentration]

Im Geiste der Eldalië formt sich zunächst jener Zauber, der durch die alten Mächte entfesselt werden soll. Hierbei wandern die Gedanken des Schöpfers intuitiv die Talath-Lûth entlang, um die Stränge der Angol und des Guldur zu beeinflussen, womit die Wogen der Lûth nach seinem Willen, im Zusammenspiel der Elemente, gelenkt werden können. Es bedarf ob jener Tat eines Höchstmasses an Konzentration. Somit ist hierbei niemand in der Lage, beispielsweise zeitgleich eine Klinge zu führen oder seine Position zu wechseln. Weitere Gegebenheiten können ebenfalls Einfluss auf diesen ersten Schritt besitzen, womit jedwede Unterbrechung schon bald zum Schwinden des erdachten Zaubers führen kann. Unter den geruhsamen Monden des Andrann î Lûth gelang es vielen Ithryn sogar die Wogen der Lûth alleine durch die Macht ihrer Gedanken, ab einem gewissen Augenblick, zu lenken, ohne auch nur einen Vers oder einen Lûth-Ivren zu gebrauchen, der das Zusammenspiel der alten Mächte fördert. Hiervon jedoch blieben den Eldalië nicht mehr als einige wenige Scherben, die an das Wirken alter Tage erinnern und im Geiste eines jeden Kindes der Sterne ruhen.


Linnyd î Lûth [Die Verse der Magie]

Durch die Aussprache jener Verse nimmt das Wirken der Eldalië erste sichtbare Formen an, die jedoch noch immer Störungen erliegen können, wenn auch nur im geringeren Maße. In diesem Schritt wird das Element heraufbeschworen, welches die Basis des Zaubers bildet. Dies stellt somit eine Schnittstelle zwischen dem Übergang der verborgenen Talath en Faer und dem Umfeld der materiellen Welt dar. Vorsicht ist jedoch geboten, denn auch hier führt jedweder Fehler zum unwiderruflichen Zerfall jener Schöpfung, die im Begriff war gebildet zu werden.


Lûth-Ivren [Der Zauberkristall]

Diese Kristalle sind mit der inneren Kraft bestimmter elementarer Instanzen aufgeladen. Jene wurden erst zum Anbeginn des Andrann î Gwath zunehmend von den Eldalië genutzt, um deren Wirken auf Ea weiterhin zu ermöglichen. Die betroffenen Instanzen können aus so genannten Salab gewonnen werden. Jede der ihren steht im Bezug zu einer der alten Mächte, die es zu entfesseln gilt um das Element, das den Quell des Wirkens bildet, in dessen Streben zu unterstützen. Wenig blieb zurück, bei dem der Einsatz dieses Hilfsmittels nicht von Nöten ist. Alle anderen, ehemaligen Möglichkeiten sind nun nur noch Scherben eines vergangenen Zeitalters, dessen einstige Glorie im Wandel der Monde verloren ging.


Cuia-tû [Die Kraft des Geistes]

Um den Zauber, der sich im Geiste der Eldalië bildete, schlussendlich zu vervollkommnen, ist eine Ressource notwendig, die tief im Inneren eines jeden Lebewesens ruht. Dies ist die Cuia-tû, die nur in jenen Momenten schwindet, in denen die heraufbeschworenen Mächte im Begriff sind, sich auf Ea zu manifestieren, um somit dem Willen des Schöpfers folge zu leisten. Nachdem dies geschah, ist die geistige Energie eines Lebewesens meist gezeichnet. Daraus folgt, dass es ihm nach Erholung und Ruhe sehnt, ehe ein langsamer Prozess der Erneuerung einsetzt. Jener Vorgang kann durch die Loslösung des Geistes von dessen Körper, im gewissen Maße beschleunigt werden, da sich das Lebewesen in einem solchen Zustand, allen Sinneseindrücken der Außenwelt verschließt. Ein rasches Schwinden der Cuia-tû hinterlässt sichtbare Spuren und dies insbesondere unter den Eldalië, da unser Dasein eng mit dem Herzschlag der Lûth verflochten ist. So verspüren die Abkömmlinge niederer Völker vielleicht einen flüchtigen Hauch der Erschöpfung, der ihren Leib zeichnet, wobei dies im schlimmsten aller Fälle zur Unmächtigkeit führen kann. Wir, die Kinder der Sterne, vernehmen dies jedoch in einer vielfach verstärkten Form, was auch dazu führen kann, dass sich unser Geist von seiner Hülle löst, um die Gefilde von Ea schlussendlich zu verlassen.