Kriegerorden

Abhandlungen

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und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

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Datum: 26.02.2017
Autor: Asur dhan Tiral
Thema: Alchemie
Titel: Die Wirkungsweisen der Alchemie
PROLOG
Salve werter Collegus, Salve werte Collega,
dieses Buch wurde geschrieben, um gerade den jungen Studiosi, welche sich gerade erst mit der faszinierenden Tätigkeyt des Mischens von Tränken zu befassen begonnen haben. Meyne Studien basieren auf den Forschungen des bekannten Alchemisten Avadon, und dessen detaillierten Abhandlungen über die Paraphernalia, welche genutzt werden, um Tränke mit doch erstaunlicher Wirkung zu mischen. Im folgenden soll der Vorgang des Brauens so wie die Wirkung verschiedener natürlicher Umstände auf die Kunst der Alchemie erläutert werden. Vorab soll gesagt seyn, das ich mich nicht mit dem daimonischen Werk des Giftmischens beschäftigt habe, denn dies ist nicht die Aufgabe des ehrbaren Alchemisten, sondern eher die eines verruchten Meuchlers.

KAPITEL I – Äussere Umstände
So wie, nach den vortrefflichen Lehren der Hermetik, die Monde Einfluß auf das Wirken von Invocationes nehmen, so trifft dies bei der Alchemie in gewissem Maße eben so zu. Volle Monde begünstigen das Mischen von Tränken, und lassen die Wirkung oft stärker ausfallen, oder die Herstellung weniger Risikoreich. Doch nicht nur die Himmelsgestirne, sondern auch die Locatio an welcher die Tränke gemischt werden wirkt sich auf deren Stärke und das Risiko bei der Herstellung aus. Es ist ja landesweyt bekannt, das nur ein Scharlatan seine angeblichen Wundertinkturen auf dem Marktplatz mischt, und jene für teures Geld an den Unwissenden verkauft. Zu diputieren sey hier jedoch, wo jener Quaksalber bei dem Lärm und dem Trubel die ruhige Hand einher nimmt, und die Konzentration findet, die es einem Mischen von Tränken und Tinkturen abverlangt.
Der wahre Alchemist hat im besten Falle ein eygenes Labor, oder aber eine dunkle nur bei Kerzenscheyn erhellte geschlossene Räumlichkeit, um ungestört zu seyn und den schädlichen Einfluss von zu grellem Licht, welches die Paraphernalia schnell verenden lässt, sie somit in ihrer Kraft mindert, oder gar eine unvorsichtig Gebraute Tinktur aus Schwefelasche noch vor der Fertigstellung zur Explosion bringt. Wenn ihr mich nun sehen könntet Collegi, dann würde ich mahnend den Finger heben, denn nicht nur eynmal trieb es mir den Russ ins Gesicht, als ich glaubte meine Aufgabe unter freyem Himmel erfüllen zu müssen.

KAPITEL II – Einrichtung und Werkzeug
Der folgende Abschnitt befasst sich mit dem zur Alchemie benötigten Werkzeug, und der Idealen eynrichtung eynes Labores.

Wie eynem jeden jungen Studiosus, oder einer Studiosa bekannt sein sollte braucht es Hitze um eynige Materien zu eyner Reaktion zu bewegen, so sollte ein Kocher, so wie eynige Gefässe um die Flüßigkeyt zu halten, man nehme hier als Beyspiel eynen Glaskolben, zur Hand sein. Gesagt sey jedoch, die Kunst der Alchemy ist der des Kochens sehr ähnlich, jedoch habe ich noch von keynem Koch gehört, der durch die Explosion seiner Fischsuppe geradewegs zu seynen Göttern gesandt wurde, so ist es wichtig mit äusserster Vorsicht und Präzision zu arbeyten. So hat der gute Alchemist immer einen Mörtel zur Hand, um die Ingredenzien zu verkleinern, und zu zermalmen, so wie eyne Wage, um die genauen Mengen, welche zur Herstellung der Tränke genutzt werden abzuwiegen. Wer sich glücklich schätzt ein eygenes Labor zu haben, dem Rate ich dunkle Fensterläden aus Ebenholz von eynem fähigen Schreiner anbauen zu lassen, um das Licht auszusperrem und im Notfall frische Luft hineinzulassen.

KAPITEL III – Von Wirkung und Rezeptur
Im folgenden Kapitel, will ich meine Erfahrungen mit den Rezepturen und dem Verfahren bei der Herstullung der eynzelnen Tränke, so wie ihren Wirkungsweisen befassen. Vorab sey gesagt, das sich Tränke von unterschiedlicher Qualität brauen lassen, welche im nachhinein unbedingt festgestellt und auf eynem Etikett an der Flasche festgehalten werden müssen. Es gab mehr als nur eynen Krieger, der in die Hallen der Götter fuhr, nur weil ein unvorsichtiger Alchemist eynen schwachen Heiltrank als eynen starken kennzeichnete.

Der Trank des Lichtes (Nachtsichttrank)
Haupt-Ingredenzien: Spinnenseide
Wirkung: Der Anwender kann im dunklen sehen.
Wirkungsdauer: 30-45 Minuten, je nach Qualität

Qualität/Geschichte:
Immer wieder kehrte der alte Jägersmann fluchend nach Hause und klagte darüber das es in den kalten Wintertagen einfach zu schnell dunkel würde, um bei der Jagd erfolg zu haben, so wandte er sich eines Tages an Ismarin Hernubar und klagte ihm sein Leid. Collegus Hernubar versuchte die Invocatio In Lor in eynen gegenstand zu bannen, doch scheiterte immer wieder an der Verzauberung, bis ihm an eynem jenen Abend im Badehaus die Idee kam, die Wirkung der Spinnenseide doch ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen.
Hier gibt es keine Klassifizierung, die Unterschiede liegen lediglich in der Wirkungsdauer.

Vorgehen:
In eyner Mondklaren Nacht nehme man den Schwanz eynes Molches, und koche jenen in eyner Lauge aus Baumsporenpilz und eyn wenig salzigem Wasser (Vorzugsweise aus dem Meer), dann zerreybe man eynige Pfeilspitzblüten (In der Asusaebene häufig zu finden) und gebe genau 10 Unzen Spinnenseide hinzu, nachdem man alles zerrieben hat kocht man das Pulver in die Lauge ein, und wartet bis sich ein klebriger Sud bildet, diesen dekantiert man an eynem Stab aus Schwarzgesteyn in eyne Flasche und lässt die dünnflüssige Masse erkalten. Sollte sich die Konstanz der Masse verflüssigen und zu eyner dunklen leichtläufigen Flüssigkeyt werden, so hat man einen Nachtsichttrank hergestellt.

Der Trank der Ausdauer (Erfrischungstrank)
Haupt-Ingredienzen: Schwarze Perle
Wirkung: Der Anwender erstarkt erneut und scheint erfrischt, so steigert sich seyne Ausdauer
Wirkungsdauer: Sofort und Unbegrenzt

Qualität/Geschichte:
Oft sind dinge in unserem Leben mühselig und anstrengend, und schnell scheint man erschöpft. Es war der elfische Magister Ilundiel I’alawyn, welcher die erfrischende Wirkung der schwarzen Perle entdeckte, seine ehrliche Art und sein naiver glauben an das gute im Menschen jedoch erlaubte es dem Scharlatan und Tagedieb, Asruin von Nobelwald seyne Rezeptur zu stehlen und sich mit dem Verkauf des Trankes eyn kleines Vermögen anzuhäufen.
Hier gibt es zwei Unterscheidungen, ein Trank von durchschnittlicher Qualität bringt lediglich ein viertel der verlorenen Ausdauer zurück in den Körper des Anwenders, ein Trank meisterlicher Qualität jedoch erfrischt ihn dermaßen, als habe der Anwender bisher keyne Anstrengungen vorgenommen.

Vorgehen:
Man nehme eine Phiole mit klarem Quellwasser und gebe einige Unzen Goldstaub hinzu, jenes Gemisch wird nun mit dem Saft eyniger Vierbaumbeeren angemischt. In einem Mörtel beginnt man nun eyne schwarze Perle zu zermalmen und gibt das neugewonnene Pulver hinzu, um es dann einige Augenblicke miteinander reagieren zu lassen. Die eynst trübe jedoch Farblose Tinktur sollte sich nun zu eynem roten wohlschmeckendem Sud verändert haben. Um eyne meiterliche Qualität des Trankes zu erreichen braucht es eyniges an alchemistischem Geschick und der fünffachen Menge an Ingredienzen.

Der Trank der Körperlichen Heilung (Heiltrank)
Haupt-Ingredienzen: Ginseng Wurzel
Wirkung: Der Anwender kann auf unnatürliche Weise, Wunden schließen und abheilen lassen
Wirkungsdauer: Sofort und unbegrenzt

Qualität/Geschichte:
Heiltränke gibt es in drey bekannten stärken, zum eynen wäre da der typische Trank eines Gauklers, welcher sich, wie bereits gesagt, dem Mischen auf dem Marktplatze widmet. Mir ist bisher leider nur eine einzige solcher minderqualitativen Tränke unter die Finger gekommen, doch die Forschungsergebnisse waren erschreckend. So konnte ein Trank dieser stärke im allerhöchsten Falle 3-10 Schnitte heilen lassen, und schmeckte eher scheusslich. Der normale Heiltrank hingegen, welcher eynem einfachen Alchemisten schon gelingen sollte vermochte immerhin 11-25 leichte Wunden zu heilen, und schmeckte nur leicht säuerlich. Ein meisterlicher Heiltrank, vermag zwischen 20 und 40 Schnitte und Wunden zu heilen und gleitet den Gaumen hinunter wie eyn guter Weyn.

Vorgehen:
Man beachte bey der Herstellung des Heiltrankes, das starke Sonneinstrahlung keinen negativen Effekt bisitzt, die Ginseng Wurzel kann somit auch in getrockneter Form verwendet werden, es bedarf nicht der Konservierung durch Essig oder Öle. So nehme man drey Wurzeln und schneyde jene in kleine Scheiben, um sie dann mit dem Saft der Vierbaumbeeren zu mischen, hinzu kommt das Blut eynes Drachenmolches, so wie ein wenig Extrakt der Galle, einer Trinsicer Unke. Jenes Gebräu wird so lange mit eynem sterilen Stabe, am besten aus Schwarzgesteyn bestehend gerührt und erhitzt, bis sich ein klebriger und leicht übel riechender Sud bildet, nun nimmt man wieder eyne Unze Goldstaub und gibt jenen zu der Mischung hinzu, um letztere anschliessend in eynem kühlen Wasserbad erkalten zu lassen. Ein dickflüssiger gelber Sud wird sich in der Flasche bilden, und die oben beschriebene Wirkung bei Gebrauch freisetzen. Für die Herstellung eines schwachen Trankes benötigt man lediglich eyne Wurzel, ein einfacher Trank braucht bereits drey, und eyn meisterlicher gar sieben an der Zahl.

Das universelle Antidot (Gift Heilungstrank)
Haupt-Ingredienzen: Knoblauch
Wirkung: Das Blut des Anwenders wird von Giften befreit. (Anmerkung, siehe Qualitäten)
Wirkungsdauer: Sofort und unbegrenzt

Qualität/Geschichte:
Gar fürchterlich ist der stechende Schmerz, wenn sich das Gift seynen Weg durch die Venen eynes Körpers, direkt in das Herz bahnt, um dem Tod durch solch heimtückische Tinktur zu vermeiden gelang es einst dem berühmten Alchemisten Dornad Jarumb, aus Moonglow ein universelles Antidot zu entwickeln, leider blieben viele seyner Forschungen verborgen, da er durch eynen von Giftmischern beauftragen Meuchler ermordet wurde, und seyne Forschungsergebnisse geraubt wurden. Ich will mir nicht anmaßen zu behaupten, Ergebnisse von seynen Qualitäten erreicht zu haben, dennoch sind die folgenden Zeilen meynes erachtens mehr als Wissenswert.
Das universelle Antidot wird je nach Können des Alchemisten in drei Gattungen klazifiziert. Es gibt ein leichtes Antidot, welches einfache Vergiftungen durch Essensgifte wie zum Beispiel das Gift der Venoma Mabaris neutralisiert. Das mittelstarke Antidot wirkt bereits gegen Gifte wie den Königswürger, und das starke Antidot neutralisiert jegliche der Welt bekannte Gifte.

Vorgehen:
Man nehme einige Zehen Knoblauch , welche ja auch in den Arkanen Künsten die Rolle der Heilung symbolisieren und zerreibe diese mit ein wenig Pfeilspitzblüte in einem Mörtel, das Pulver wird in eyn Brandweindestillat gegeben und erneut verkocht, die dadurch aufsteigenden Dämpfe sollten in eynem Kolben gefangen und in eynem Wasserbad wieder erkaltet werden. Nun haben wir die Basis für ein Antidot. Unterhinzugabe von Blut aus Krötenbeinen, so wie eyner Prise Moonglower Hustenbalm, wird die Tinktur mit eynem sterilen Stab (ich empfehle hier wieder eynen stab aus Schwarzgesteyn) verrührt. Man gebe bis zur völligen Sättigung der Lösung noch eyn wenig Jhelomer Meersalz hinzu. Die nun gesättigte Lösung wird erneut aufgekocht, bis sich eine breige Masse bildet. Diese Masse gibt man in eynen Filter und gießt heisses Quellwasser hindurch, welches man in einer Phiole auffängt. Der Inhalt der Phiole sollte eine bräunlich orange Färbung erhalten haben, ist dem so hat man eine Tinktur mit der oben genannten Wirkung vorliegen. Die Menge des Knoblauchs und das Geschick des Alchemisten bestimmen welcher Qualität das Antidot entspricht. Ein leichtes Antidot verlangt lediglich nach eyner Knoblauchzehe, eyn mittleres bereits nach drey und eyn starkes nach sechsen.

Des Langfingers Freund (Geschicklichkeitstrank)
Haupt-Ingredienzen: Blutsschwammpilz
Wirkung: Der Anwender wird für begrenzte Zeit Geschickter
Wirkungsdauer: Sofort und dann für 2 Minuten

Qualität/Geschichte:
Ein Geschicklichkeitstrank ist relativ eynfach herzustellen, und schon ungeschulte Alchemisten können Tränke von zwei Klassifizierungen. Der eynfache Trank erhöht die Geschlichkeyt des Anwenders um den dreyzehnten Teil eynes Hundertsten, der starke um den siebenundzwanzigsten.

Vorgehen:
Man greyfe sich eynige Schwämme des Blutschwammpilzes, je nach stärke des Trankes eynen oder drey, und zerschneyde diese in kleine gleichgroße stücke, nun legt man diese auf eynen Nährboden aus Hefe und gibt eyn wenig Bier hinzu. Ich empfehle dieses appetitlich aussehende Küchlein nicht zu testen, denn Brechreiz ist die Folge des Genusses. Das Wachstum des Blutschwammpilzes auf diesem Nährboden benötigt eynige Tage, so sollte eyn Alchemist immer einige Anwendungen vorbereitet haben, welches eyn leichtes darstellt, da sie sich prima mit Öl, Essig oder gar Salz konservieren lassen. Nachdem reifen dieses Gewächses, zerreibt man das ganze in eynem Mörtel und kocht es mit eyn wenig Wasser auf, und fertig ist der Trank der Geschicklichkeit. Ich weiss es mag bedenklich erscheinen, eynem Dieb die Herstellung eynes solchen Trankes so schmackhaft zu machen, indem ich ihn so eynfach darstelle, doch sollte ein jeder Langfinger gewarnt sein. Der Konsum eynes missratenen Gebräus führt zum Haarausfall und schwarzen Zähnen. Wohl bekomms dem dessen Finger sich in fremden Geldbeuteln verirren.

Der Trank des Ochsen (Stärketrank)
Haupt-Ingredenzien: Alraune
Wirkung: Der Anwender erstarkt für begrenzte Zeit
Wirkungsdauer: Sofort, dann für 2 Minuten

Qualität/Geschichte:
Für den Stärketrank gilt in dieser Form das gleyche wie für den Geschicklichkeitstrank, jedoch scheint mir die Verwendung dieses Trankes viel sinnvoller. Man denke an all die geplagten Collegi des hohen alters, welche immer wieder schwere Gerätschaften durch das Labor bewegen müssen. Die Anwendung dieses Trankes hat schon bei manch hartnäckiger Gerätschaft wunder bewirkt. Bedenklich ist es jedoch eynem Gaukler, welcher sich dem Ringen oder dem Boxkampf auf dem Marktplatze hingibt, diese Tränke zu verkaufen und eynem jeden sollte einleuchten warum. Vielleicht erklärt jenes woher Gimblo Vorschlaghammer seynen Beinamen hatte.

Vorgehen:
Man stelle eynen einfachen Brei aus Vierbaumbeere und Alraunen her, welchen man in eyner einfachen Apparatur einkocht und unter Hinzugabe von Jhelomer Meeressalz umrührt, bis sich eyne milchig weisse Flüssigkeyt gebildet hat. Die Herstellung dieses Trankes ist denkbar einfach und mit kaum eynem Risiko verbunden, da der Trank entweder kalt, oder noch erhitzt konsumiert werden kann.

Der Trank des Feuers (Explosionstrank):
Haupt-Ingredenzien: Schwefelasche
Wirkung: Sobald man die Abdeckung der Phiole entfernt reagiert das Gemisch mit der Luft, es brodelt und zischt und explodiert nach wenigen Augenblicken.
Wirkungsdauer: Sofort

Qualität/Geschichte:
Er war auf der Suche nach dem Rätsel wie man aus Blei Gold herstellen konnte, und fand somit im Tode die gerechte Strafe für seyne habgier. Ein junger Mönch aus einem Kloster in der Nähe Yews versuchte sich in Experimenten mit Schwefelasche, da er besessen von dem Ammenmärchen war, das man mittels ihrer gewaltigen Kraft jegliches minderwertige Metall in Gold verwandeln könne. Alles was ihm dabei gelang, war es ein Gemisch herzustellen, welches mit der Luft reagierend Explodierte.
Explosionstränke, wenn der Name auch falsch gewählt ist, denn ich rate davon ab dieses Gebräu zu trinken, hegt man nicht den gedanken des Suicides, sind bisher in drey Klassifizierungen bekannt. Je nach dem Anteil an Schwefelasche richtet sich der Schaden welchen das Gebräu verrichtet.

Vorgehensweise:
Vorab möchte ich erneut darauf hinweisen, das die Herstellung dieses Gebräus mit äusserster Vorsicht hand zu haben ist, denn mir selbst ist es bereits passiert, das eine schlecht gearbeitete Phiole das Gemisch zu eyner Reaktion mit der Luft zwang und mir meyne Laboreinrichtung ruinierte. Man gebe die Schwefelasche in eine Phiole und lasse Goldstaub mit Wasser reagieren, das so gewonnene Gas muss in die Phiole mit der Schwefelasche umgeleitet werden, und jene dann schnellstmöglich zugekorkt werden. Lässt man nun die Phiole in einem Wasserbad schockartig erkalten, verfärbt sich das Gemisch purpur und kehrt zurück in seynen flüssigen Zustand. Nun sollte man darauf achten, dieses Gemisch möglichst Stossfest aufzubewahren, und es nicht den falschen Leuten zugänglich zu machen.

KAPITEL IV – Fortgeschrittene Alchemie
Vorab soll gesagt seyn, das die folgenden Rezepte nur geringfügig erforscht wurden und immer noch viele Fragen zu jenen Tinkturen offen sind. Die Herkunft der Tränke ist weitgehendst ungeklärt und nur alte in den Ruinen des Covetous gefundene Pergamente liessen das Potential der drey neuen Ingredienzen Wyrmherz, Drachenblut und Fledermausflügel erahnen.

Trank der Geistigen Wiedergeburt (Manatrank)
Haupt-Ingredenzien: Drachenblut
Wirkung: Nach Konsum des Trankes fokussiert sich neue geistige Energie im Körper
Wirkungsdauer: Sofort

Qualität:
Bisher sind nur zwei Klassifizierungen bekannt, eine schwächer Version und eine starke. Das brauen der starken Manatränke jedoch ist nur den besten Alchemisten des gesamten Landes vorbehalten. Da ich mich noch nicht zu diesen Zählen darf muss ich mich auf die mir mitgeteilten Forschungsergebnisse verlassen.

Vorgehen:
Man warte bis beide Monde in voller Pracht erstrahlen und keyne Wolke ihre stärkende Wirkung verdeckt, dann begebe man sich an eynen abgeschiedenen Ort, welcher Ruhe garantiert. Mit feinster Sorgfalt baue man eyne Apparatur zur Destillation und ein Wasserbad zum erkalten der Tinktur auf, und lege sich die benötigten Ingredienzen bereit, denn beim erzeugen des Manatrankes ist äusserste Präzision und schnelles Handeln gefragt, direkt nach der Hinzugabe des Drachenblutes muss jenes mit Meteoritenstaub „beruhigt“ werden, um eine explosive Wirkung zu vermeiden. Man gieße das Blut aus dem Herzen eynes Drachen in eynen gläsernen Kolben, welcher durch eyn Feuer erhitzt wird, binnen der nächsten 2 Augenblicke gibt man eynen Spatel Meteoritenstaub hinzu und mischt das ganze mit gekörntem Blutgestein. Die Augen eynes Molches dienen der Bindung des Blutes mit dem Meteoritenstaub. Nun destiliere man jene Mixtur in eynen weiteren Kolben und erkalte das aufgefangene Gas in dem bereitgestellten Wasserbad. Es mag mehrere Versuche brauchen, um eynen Manatrank herzustellen, welcher die gewünschte Wirkung erzielet. Um eynen einfachen Manatrank zu erzeugen braucht es bereits 5 Reagenzgläser Drachenblut, für eynen starken Trank benötigt man die doppelte Menge.

Trank der Unsichtbarkeit (Unsichtbarkeitstrank)
Haupt-Ingredenzien: Wyrmherz
Wirkung: Der Anwender wird nach Konsum Unsichtbar
Wirkungsdauer: Sofort, dann 2 Minuten

Anmerkung:
Das Wyrmherz ist keinesfalls das Organ eynes der ältesten Drachen, denn bei dem Konsum dieses Reagenzes in unseren Landen dürfte es wohl bereits keyne Drachen mehr geben, viel mehr ist es eyn Edelstein, welcher die Form eynes Drachenherzes aufweist.

Qualität:
Bisher sind keine Unterschiede in der Qualität bekannt.

Vorgehen:
Man nehme eynen Spatel Smaragdstaub und mische jenen mit dem Staub eines Wyrmherzens, dieses Pulver wird nun in eynem aufwendigen Distillierungsverfahren in eine Flüssigkeit eingekocht. Man nehme Brantwein, so wie das Blut der Yaruga Qualle (welches schwarz ist) und mische es mit dem vorher hergestellten Staub. Nun verkocht man diese Flüssigkeit und fängt das Ergebnis in eynem Glaskolben auf. Diesen Vorgang wiederholt man nun mit dem Ergebnis genau 8 mal, nicht öfter und nicht weniger. Nachdem man das Gas in eynem Wasserbad erkalten lässt bildet sich eine schwarze Flüssigkeit, welche den Anwender bei Konsum für eine begrenzte Zeit unsichtbar macht.

Trank des Zwergenwuchses (Schrumpftrank)
Haupt-Ingredenzien: Fledermausflügel
Wirkung: Wird dieses Gebräu einem nicht Humanoid verabreicht, verfällt dieser in einer Art Stasis und büßt über 80 Prozent seiner größe ein, in dieser Zeit ist er zu keiner Handlung fähig und scheint sich in eyner Art arkanem Gefängnis zu befinden.
Wirkungsdauer: Sofort, dann bis zur Befreiung

Anmerkung:
Keyn magisches Gebräu stellt mich vor solch Rätsel wie jenes oben aufgeführte. Wieso verfallen nur nicht humanoide Creaturen dieser statsis, was bewirkt den Verlust der Größe, wieso führt allein der Wille eines Aussenstehenden zur Befreiung aus dieser Stasis?

Qualität:
Bisher sind keine Unterschiede in der Qualität bekannt.

Vorgehen:
Man nehme eyn paar Fledermausflügel und lege jene in einen Sud aus Jhelomer Meersalz und Moonglower Hustenbalm eyn (sollte bei jedem Medicus erhältlich seyn), dann beginne man das ganze mit einem Mörtel zu zermalmen und gibt ein wenig Milch des britannischen Wüstenkaktus hinzu. Allein diese einfache und aufwendige behandlung des Materiums reicht, um einen mächtigen Trank mit den oben aufgeführten Wirkunsweisen zu erzuegen. Wie bereits erwähnt, stehe ich vor eynem Rätsel.

EPILOG
Abschliessend bleibt zu sagen, das das Gebiet der Alchemie weiterhin eyn fast gänzlich unerforschtes Teilgebiet der Arkanen Künste bleibt. So ist unbekannt ob sich das Sprechen von arkanen Invocationes auf die Wirkung der Tinkturen auswirkt, oder wie ob sich die Reagenzien der höheren Zirkel auch zu Tränken, Pulvern oder sonstigen verarbeiten lassen. Ich hoffe mit diesem Werk eynen kleinen Anreiz gegeben zu haben, sich den Wundern der Alchemie zu widmen.

Gez. Asur dhan Tiral, Schüler des Arcomagus Durenal