Kriegerorden

Abhandlungen

Die hier gezeigten Abhandlungen sind ausschließlich Thesen des jeweiligen Autors
und entsprechen nicht zwingend den Gegebenheiten...also lese mit Skepsis.

Abhandlung ansehen



Datum: 25.02.2017
Autor: Rielryn
Thema: Semantik, Nekromantie
Titel: Die Applicatio „Untote Erschaffen“
In diesem Traktat soll behandelt werden, wie sich die Applicatio In An Mani Grav aufbaut, wie sie funktioniert und warum dem so ist.

Die Formel In An Mani Grav laesst sich uebersetzen mit Erschaffung untoter Energie.
Das Verba Secunda, An, in Verbindung mit der die Lebenskraft beschreibenden Vokabel Mani, ist hier eingeschlossen von der Erschaffung von Energie. Isoliert, als An Mani, bewirkt diese Kombination einen Entzug von Lebenskraft. Hier jedoch ist diese Bedeutung nicht gegeben, da der Kontext der Formel ein anderer ist.
Halten Wir Uns vor Augen, dass der Inhalt „Lebenskraft-Negation“ erschaffen werden soll, und das in energetischer Form, so laesst dies den Schluss zu, dass es sich um eine Art Applicatio handeln muss, die dem Gebiet der Nekromantie entstammt.

Und in der Tat bewirkt dieser Zauber, dass eine Energie geformt wird, die einem leblosen Corpus ein untotes Leben einhaucht.
Voraussetzung ist nicht nur, dass die Paraphernalia, auf die Wir weiter unten eingehen werden, vorhanden sind, es muss auch ein geeignetes Gefaess fuer die Kraft bereit liegen, sprich, ein Corpus ohne Leben.

Bedenken Wir die Zusammensetzung der Structuratio.
Um einen toten Corpus zu animieren, bedarf es einer grossen Potentia arcaner Kraefte. Aus diesem Grunde denken Wir, Daemonenknochen sind angemessen, moeglicherweise ist die Applicatio bereits mit Obsidian durchfuehrbar.

Um die Wirkung Animation zu liefern, wird Blutmoos benoetigt.

Ebenso Alraune, die zum einen als Energielieferant gebraucht wird, zum anderen den Willen des untoten Geschoepfes an den des Zauberers bindet.
Es handelt sich um eine Form von Invocatio, obgleich eindeutig eine Erschaffung vorliegt.
Doch die Steuerung des Erschaffenen funktioniert, aehnlich der Invocatio, durch Uebertragung des eigenen Willens ueber ein magisches Band.
Dieses Bandes wegen ist die Alraune unmoeglich wegzudenken.

Wem seine Lebenskraft lieb ist, der verwende zudem noch Knoblauch, welche eine heilende, schuetzende Wirkung bereit stellt, fuer den Fall, dass der Spruch misslingt und die mutierte Structuratio auf den Anwender selbst uebergreift.

Die Umformung der Lebenskraft uebernimmt der Nachtschatten.

In diesem Falle entzieht die Structuratio Energie und fuehrt sie sich selbst zu.
Die Applicatio ist demnach autoattraktiv, und nur durch aeusserste Vorsicht wird verhindert, dass diese Energie dem Zauberer selbst entliehen wird.
Es muss also ein lebendes Subjekt zwecks Extraktion vorhanden sein, bevorzugt humanoider Form.
Ohne diese Extraktion wuerde die Applicatio willkuerlich Energien des Aethers und der Alraune in eine unreine, rohe Form bringen, was eine Umformung hoechst kompliziert machen wuerde. Eine wiederum erhoehte Potentia Magica waere vonnoeten, um die Katalyse in Gang zu bringen.

Wird jedoch ein humanoides, dem Zielcorpus moeglichst aehnliches Subjekt fokussiert, so ist nichts weiter als reine Steuerung notwendig.
Dieser Vorgang erfordert hoechste Konzentration, zudem ein gewisses Mass an Geistes-, wie auch Zauberkraft des Anwenders.

Die Applicatio kann nicht ueberall und unter allen Bedingungen durchgefuehrt werden.
Ein Pentagramm fuer die lebende, und eines fuer die tote Kreatur sind vonnoeten, um den Fluss der Energien exakt steuern zu koennen.
Damit die zweifache Fokussierung fuer die Connectio gelingt, sind Kerzen unabdingbar, plaziert an jedem Zacken der Pentagramme.

Wird der Corpus der Quellkreatur durch die Entnahme des Animus getoetet, so muss sichergestellt sein, dass der direkte Uebergang in den Zielcorpus gewaehrleistet ist.
Unangenehme Nebenerscheinungen koennten die Folge sein, sei dem nicht so.
Untote Wesenheiten noncorporaler Form, die auf Rache sinnen, koennen laestig sein, da sie nur unter recht grossem Aufwand unschaedlich zu machen sind.
Zudem kostet den Anwender die Applicatio ein gewisses Mass an astraler Energie, um das Muster des Zaubers weben zu koennen, daher ist es unwahrscheinlich, dass dem Zauberer genuegend Kraft bleibt, sich gegen Attacken zu schuetzen.
Darum ist es empfehlenswert, ein Pentagramm mit Schutzrunen aufzusuchen, um Zeit zur Regeneration zu haben, sollte bei der Applicatio ein Fehler unterlaufen.
Denn der entnommene, fehlgelenkte Animus ist durch die Structuratio des In An Mani Grav nicht zu vergleichen mit einem ordinaeren koerperlosen Geist, vielmehr erschafft man auf diese Weise einen Nachtalb.
Ist die energetische Essenz des Animus jedoch in den toten Corpus gezwungen, so baut die Structuratio automatisch das Zwingband auf, das die geschaffene untote Kreatur dem Willen des Zauberers unterwirft.

Der zu animierende Corpus sollte moeglichst vollstaendig sein. Ein unvollstaendiger Leichnam mag nicht ausreichend aufnahmefaehige Materie besitzen, um der energetischen Essenz des Animus Gefaess sein zu koennen.

Wissen, Willen und Intelligenz vergehen mit dem Corpus des Quellsubjektes, doch ist ein Untoter haeufig triebgesteuert.
Da durch ein solches Ritual der Quellkreatur das Leben und die Seele genommen wurde, besitzt die Zielkreatur als Anlage einen Hass auf alles Lebende, jedoch ist dieser Hass nicht konkret definiert.
So richtet sich diese Emotion nicht auf den Zauberer ansich, sondern auf jedwedes lebende Wesen in Wahrnehmungsreichweite des Untoten.

Da der Untote jedoch ueber keinerlei Intelligenz mehr verfuegt, ist er recht anfaellig fuer die Beherrschung.
Aehnlich einer mittels Kal Xen beschworenen Kreatur stellt er keine hohen Anforderungen an Erfahrung und Geisteskraft des Beherrschenden.
Allerdings, im Gegensatz zur Applicatio Kal Xen, welche der Invocatio zugehoerig ist, besteht das Band der Beherrschung nicht nur temporaer, sondern permanent.
Der Zauberer ist also staendig gezwungen, dem Untoten einen Teil seiner Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen, denn ohne Kontrolle kann ein solches Wesen nicht unerhebliche Schaeden anrichten.
Eine Zelle zur sicheren Verwahrung sollte also vorhanden sein.

Gluecklicherweise ist die Kontrolle des Untoten uebertragbar. Der Beherrschende muss ueber keinerlei Magiebegabung verfuegen.
Untote lassen sich leicht auf andere Herren uebertragen, allein eine geistige Fokussierung des Zieles ist vonnoeten, sowie ein Kommando, welches den neuen Herren befaehigt, dem Untoten Befehle erteilen zu koennen.

Um die Animierung des toten Corpus zu beseitigen, ist die Applicatio An Ort ungeeignet.
Lediglich das Band zum Beherrschenden wuerde durchtrennt, wodurch der Untote sein eigener Herr waere.
Um dem Corpus zu nehmen, was ihn animiert, hier der Einfachheit einmal Pseudo-Animus genannt, ist eine Austreibung unumgaenglich.
Dieser Pseudo-Animus ist keine homogene Einheit mehr, durch Seele geeint, sondern ein simples Muster energetischer Kraftlinien, welches seine Form im Kleinsten vorgegeben und bereits vollstaendig geformt, jedoch nicht gebunden hat.
Daher ist eine Zerstoerung des Corpus nicht ausreichend, um die Structuratio zu zerstoeren.
Um dem Untoten also den Pseudo-Animus zu nehmen, wird eine Applicatio In An erforderlich. Die so vom Corpus isolierte Structuratio kann dann gefahrlos mittels An Ort gebannt und zerstoert werden.